Enercon hält Pläne zum Ausbau der Erneuerbaren für unrealistisch

Der Windkraft-Hersteller Enercon hält die deutschen Ausbau-Ziele für Erneuerbare Energien für unrealistisch.

„Unter den aktuellen Rahmenbedingungen – insbesondere den langen Genehmigungsverfahren – erscheint es nicht realistisch, dass die politischen Zielvorgaben erreicht werden“, sagte Enercon-Chef Jürgen Zeschky der „Bild“. Die Installationszahlen befänden sich weiterhin auf niedrigem Niveau: „Mit lediglich 2,1 GW Netto-Zubau lag der Onshore-Ausbau in Deutschland 2022 deutlich unter dem Durchschnitt der letzten Jahre. Die Zielsetzung der Politik für 2022 lag bei 3 GW.“

Man gehe davon aus, dass es noch bis 2024 dauern werde, bis dies spürbar Wirkung zeige. Auch der Netzausbau müsse in Deutschland deutlich schneller und umfangreicher erfolgen als es derzeit tatsächlich geschieht, sagte Zeschky. Die bisherige Abwehrhaltung im Süden, insbesondere in Bayern, sei bekannt und spiegele sich in sehr niedrigen Installationszahlen dort wider. „Aus unserer Sicht sind die größten Hürden für einen beschleunigten Onshore-Ausbau langwierige Genehmigungsverfahren, Preissteigerungen aufgrund von externen Effekten sowie Zurückhaltung bei Investitionen wegen Inflationssorgen.“ Die EU-Notfallverordnung könne insbesondere nicht die langwierigen Genehmigungsverfahren beschleunigen: „Die Effekte der Maßnahmen kommen bei den Herstellern nur langsam an.“ Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte am Montag verkündet, dass er mit einem Anstieg des Strombedarfs bis auf 700 bzw. 750 Terawattstunden bis 2030 rechne. Der Anteil erneuerbarer Energien soll bis dahin auf 80 Prozent steigen. Dafür nötig ist eine Verdreifachung des Ausbau-Tempos.




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