Erwerbstätigenzahl im dritten Quartal leicht gestiegen

Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland ist im dritten Quartal 2022 auf einen neuen historischen Höchststand gestiegen.

Insgesamt waren rund 45,6 Millionen Personen in der Bundesrepublik erwerbstätig, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit. Im Vergleich zum zweiten Quartal stieg die Zahl saisonbereinigt leicht um 22.000 Personen an, nach einem Anstieg von 123.000 Personen (+0,3 Prozent) im Vorquartal.

Ohne Bereinigung um saisonale Effekte erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen im Zuge der einsetzenden Herbstbelebung um 166.000 Personen (+0,4 Prozent). Dieser saisonübliche Anstieg fiel im Jahr 2022 aber verhaltener aus als im Durchschnitt der letzten drei Vorkrisenjahre 2017 bis 2019 (+224.000 Personen; +0,5 Prozent). Der bisherige Höchstwert für Erwerbstätige mit Arbeitsort in Deutschland vom vierten Quartal 2019 wurde im dritten Quartal 2022 um 82.000 Personen oder 0,2 Prozent überschritten. Verglichen mit dem dritten Quartal 2021 stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 490.000 Personen (+1,1 Prozent). Damit hat sich der Beschäftigungsanstieg im Vorjahresvergleich weiter fortgesetzt, der Vorjahreszuwachs wird aber kleiner (zweites Quartal 2022: +669.000 Personen; +1,5 Prozent). Erneut trugen überwiegend die Dienstleistungsbereiche zum Anstieg der Erwerbstätigenzahl gegenüber dem Vorjahresquartal bei (+450.000 Personen; +1,3 Prozent): Den größten absoluten Beschäftigungsgewinn verzeichnete der Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit mit +163.000 Personen (+1,4 Prozent), gefolgt von Handel, Verkehr und Gastgewerbe mit +129.000 Personen (+1,3 Prozent) sowie den Unternehmensdienstleistern mit +77.000 Personen (+1,3 Prozent), zu denen auch die Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften gehört. Im Bereich Information und Kommunikation entwickelte sich der Beschäftigungszuwachs mit +69.000 Personen und damit einem Zuwachs um 4,8 Prozent noch dynamischer. Bei den sonstigen Dienstleistungen stieg die Zahl der Beschäftigten um 16.000 Personen (+0,5 Prozent). Bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern setzte sich hingegen der bereits seit Jahren bestehende Abwärtstrend fort (-11.000 Personen; -1,0 Prozent). Im Produzierenden Gewerbe legte die Erwerbstätigenzahl im dritten Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahr weiter leicht zu (+40.000 Personen; +0,5 Prozent), so die Statistiker weiter. Im Baugewerbe konnten ebenfalls weiterhin Beschäftigungsgewinne erzielt werden (+10.000 Personen; +0,4 Prozent). In der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei sank die Zahl der Erwerbstätigen hingegen um 10.000 Personen (-1,7 Prozent); dieser Rückgang bestätigte den langfristigen Trend in dieser Branche. Zum Anstieg der Erwerbstätigkeit gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,1 Prozent hat maßgeblich die positive Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung beigetragen. Leichte Beschäftigungsverluste gab es dagegen bei der Zahl der Beschäftigten mit ausschließlich marginalen Tätigkeiten. Auch die Zahl der selbstständig Tätigen ging weiter zurück. Insgesamt erhöhte sich die Zahl der Arbeitnehmer im Vergleich zum dritten Quartal 2021 um 546.000 (+1,3 Prozent) auf 41,7 Millionen Personen.

Die Zahl der Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger sank dagegen um 56.000 Personen (-1,4 Prozent) auf 3,9 Millionen. Die Zahl der durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden je erwerbstätiger Person erhöhte sich nach ersten vorläufigen Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,1 Prozent auf 342,1 Stunden. Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen – also das Produkt aus der gestiegenen Erwerbstätigenzahl und den geleisteten Stunden je erwerbstätiger Person – erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 2,2 Prozent auf 15,6 Milliarden Stunden.




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