Im zweiten Quartal 2024 sind rund 46,1 Millionen Personen in Deutschland erwerbstätig gewesen. Die Erwerbstätigenzahl stieg im Vergleich zum Vorquartal saisonbereinigt um 54.000 Personen (+0,1 Prozent) nach einem Zuwachs von 64.000 (+0,1 Prozent) im ersten Quartal, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Berechnungen am Freitag mit. Damit hat sich die Erwerbstätigkeit weiterhin positiv entwickelt.
Ohne Saisonbereinigung stieg die Zahl der Erwerbstätigen gegenüber dem ersten Quartal 2024 um 249.000 Personen oder 0,5 Prozent. Ein Anstieg der Erwerbstätigkeit im zweiten Quartal eines Jahres ist durch die allgemeine Belebung bei den Außenberufen im Frühjahr saisonal üblich. Die Frühjahrsbelebung fiel im Jahr 2024 aber verhaltener aus als im Durchschnitt der Jahre 2022 und 2023 (+295.000 Personen).
Verglichen mit dem zweiten Quartal 2023 stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 167.000 Personen (+0,4 Prozent), so das Bundesamt weiter. Damit setzte sich der Beschäftigungsanstieg im Vorjahresvergleich zwar weiter fort, die Dynamik ließ aber leicht nach (erstes Quartal 2024: +187.000 Personen; +0,4 Prozent).
Im zweiten Quartal 2024 trugen überwiegend die Dienstleistungsbereiche zum Anstieg der Erwerbstätigenzahl gegenüber dem Vorjahresquartal bei (+229.000 Personen; +0,7 Prozent). Allein im Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit betrug der Zuwachs 199.000 Personen (+1,7 Prozent). Damit lässt sich der gesamtwirtschaftliche Beschäftigungsgewinn letztlich fast komplett auf diesen Bereich zurückführen; im Saldo aller übrigen gesamtwirtschaftlichen Bereiche sank die Zahl der Erwerbstätigen um 32.000 Personen.
Die rechnerisch zweitgrößte absolute Zunahme im zweiten Quartal 2024 betraf den Bereich Finanz- und Versicherungsdienstleister mit +13.000 Personen (+1,2 Prozent), gefolgt von Information und Kommunikation (+10.000 Personen; +0,6 Prozent) und sonstige Dienstleistungen mit +9.000 Personen (+0,3 Prozent). Im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe gab es erstmals seit dem dritten Quartal 2021 und dem anschließenden Aufholprozess nach der Corona-Pandemie wieder einen minimalen Rückgang von 1.000 Personen. Bei den Unternehmensdienstleistern, zu denen auch die Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften gehört, sank die Zahl der Beschäftigten um 7.000 Personen (-0,1 Prozent).
Im Produzierenden Gewerbe ging die Erwerbstätigenzahl im zweiten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahresquartal weiter zurück (-44.000 Personen; -0,5 Prozent). Im Baugewerbe sank die Beschäftigung im zweiten Quartal 2024 um 21.000 Personen (-0,8 Prozent). In der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 3.000 Personen (+0,5 Prozent).
Zum Anstieg der Erwerbstätigkeit gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,4 Prozent trug im zweiten Quartal 2024 maßgeblich die positive Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung bei, so die Statistiker. Leichte Beschäftigungsgewinne gab es bei der Zahl der Beschäftigten mit ausschließlich marginalen Tätigkeiten. Insgesamt erhöhte sich die Zahl der Arbeitnehmer im Vergleich zum zweiten Quartal 2023 um 196.000 (+0,5 Prozent) auf 42,3 Millionen Personen. Die Zahl der Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger ging dagegen weiter zurück. Ihre Zahl sank im Vorjahresvergleich um 29.000 Personen (-0,8 Prozent) auf 3,8 Millionen.
Die durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden je erwerbstätiger Person erhöhten sich nach ersten vorläufigen Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit im zweiten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,4 Prozent auf 318,2 Stunden. Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen – also das Produkt aus der gestiegenen Erwerbstätigenzahl und den gestiegenen geleisteten Stunden je erwerbstätiger Person – nahm im gleichen Zeitraum um 0,8 Prozent auf 14,7 Milliarden Stunden zu.