Etwas weniger Klärschlamm thermisch verwertet

Die kommunalen Kläranlagen in Deutschland haben im Jahr 2023 rund 1,32 Millionen Tonnen Klärschlamm in die thermische Verwertung gegeben.

Die kommunalen Kläranlagen in Deutschland haben im Jahr 2023 rund 1,32 Millionen Tonnen Klärschlamm in die thermische Verwertung gegeben. Das waren 1,2 Prozent weniger als im Vorjahr, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit.

Damit wurden rund 81 Prozent der im Jahr 2023 insgesamt entsorgten Klärschlammmenge (1,63 Millionen Tonnen; -2,2 Prozent zum Vorjahr) verbrannt. Rund 226.000 Tonnen fanden in der Landwirtschaft als Düngemittel oder im Landschaftsbau Verwendung (14 Prozent), weitere 85.000 Tonnen entfielen auf andere Entsorgungswege (fünf Prozent).

Nach Angaben der Energiestatistik erzeugten industrielle Unternehmen und kommunale Anlagen 2023 durch die Verbrennung von Klärschlamm 473,8 Millionen Kilowattstunden Strom und 852,4 Millionen Kilowattstunden Wärme. Bei den thermischen Entsorgungsverfahren spielten Klärschlammverbrennungsanlagen mit 49 Prozent der thermisch verwerteten Klärschlammmenge (648.000 Tonnen) die wichtigste Rolle.

Weitere 45 Prozent gingen in die sogenannte thermische Mitbehandlung, also die Verbrennung von Klärschlamm zusammen mit anderen Materialien – und zwar 20 Prozent in Kohlekraftwerke oder Kohleveredlungsanlagen (264.000 Tonnen), 13 Prozent in Zementwerke (170.000 Tonnen) und zwölf Prozent in Abfallverbrennungsanlagen (152.000 Tonnen). Andere thermische Verfahren verwerteten die verbleibenden sechs Prozent (78.000 Tonnen) Klärschlamm.

Durch den geplanten Kohleausstieg bis 2038 ist zu erwarten, dass in den kommenden Jahren eine Umorientierung weg von der Entsorgung von Klärschlamm in Kohlekraftwerken stattfinden wird. Zementwerke verwerten die Aschen unter anderem in Füllstoffen, während die Aschen aus Abfallverbrennungsanlagen für den Ressourcenkreislauf verloren sind, da ihre Entsorgung hauptsächlich auf Deponien erfolgt.

In der Klärschlammverordnung von 2017 wurden die Vorgaben zur Ausbringung von Klärschlamm in der Landwirtschaft verschärft, um den Eintrag von Schadstoffen wie zum Beispiel Arzneimittelrückstände oder Mikroplastik in die Böden zu verringern. Für eine bessere Ressourcennutzung ist ab 2029 zusätzlich die Phosphorrückgewinnung aus dem Klärschlamm verpflichtend.

Im Jahr 2023 sind 656.000 Tonnen Klärschlamm in Verfahren verbrannt worden, bei denen nach dem derzeitigen technischen Stand zukünftig die Rückgewinnung von Phosphor aus den Rückständen am effizientesten ist. Das entspricht rund 40 Prozent der insgesamt entsorgten Menge an Klärschlamm. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Anteil dieser Verfahren um zwölf Prozent.


Inhalt bereitgestellt von der DTS-Nachrichtenagentur. Der Inhalt wurde nicht redaktionell geprüft.




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