„Ich habe überhaupt kein schlechtes Gewissen“, sagte er der Wochenzeitung „Die Zeit“. Im Blick zurück sei man immer schlauer.
„Was wir getan haben, war absolut nicht verantwortungslos. Was wäre denn passiert, wenn wir das russische Gas nicht für Deutschland und Europa verfügbar gemacht hätten?“ Hambrecht hält nicht nur BASF für einen Profiteur der Geschäfte von damals: „Wir haben alle vom billigen Gas profitiert, die Wirtschaft, die privaten Haushalte und auch die Politik“, sagte Hambrecht der „Zeit“. Er würde deshalb alle Deals mit dem russischen Staatskonzern Gazprom noch einmal so machen. Zum Verkauf der Gasspeicher an Gazprom im Jahr 2015 sagte er: „Heute wirft man uns vor, wir seien dumm gewesen und hätten den Hals nicht vollkriegen können. Diese einseitige Schuldzuweisung ärgert mich.“ Und weiter: „Es ist schon gar nicht die Aufgabe eines privaten Unternehmens, strategische Gasreserven bereitzuhalten.“ Die Bundesregierung habe das Angebot, die Speicher zu übernehmen, damals abgelehnt und sei der Meinung gewesen, man könne notfalls immer noch genügend Gas aus den vorhandenen Pipelines holen. „Eine grobe Fehleinschätzung, wie wir heute wissen“, so Hambrecht. Der Manager war von 2003 bis 2011 Vorstandsvorsitzender der BASF. Von 2014 bis 2020 leitete er den Aufsichtsrat des Chemiekonzerns.