„Die Rohstoffknappheit wird für die Wirtschaft künftig zu einer zentralen Herausforderung werden“, sagte Peter Buchholz, Chef der Deutschen Rohstoff-Agentur (DERA), dem „Focus“. „Das Risiko zu drastischen Lieferengpässen oder drastischen Preissteigerungen wächst.“
Nach Angaben der DERA sind rund 80 Prozent des Bergbaus in 15 Ländern gebündelt. Allein auf China entfiel 2019 ein Anteil von 14,5 Prozent des Gesamtwertes der Bergwerksproduktion. „Die Konzentration der globalen Rohstoffproduktion ist alarmierend“, sagte Buchholz. Noch kritischer ist es bei der Raffinadeproduktion: 48,1 Prozent ihres Gesamtwertes entfielen 2019 auf China.
„Die Marktkonzentration ist erheblich höher als etwa bei Erdöl“, warnte Buchholz. Deutschland hat im Zuge der Energie- und Mobilitätswende einen gewaltigen Rohstoffbedarf. Nach Berechnungen der DERA werden allein für den Ausbau der Windenergie bis 2030 hierzulande 5500 Tonnen seltene Erden benötigt. „Deutsche Unternehmen kämpfen um Anteile in einem engen Markt“, sagt Buchholz.
„Für viele Rohstoffe und Zwischenprodukte, die wir hierfür dringend benötigen, sind wir auf funktionierende Lieferketten angewiesen – und darauf, dass die Länder diese auch in ausreichender Menge exportieren.“