Die EZB habe umfangreiche Informationen von mehreren Geldhäusern angefordert, wie diese Vorsorge für schwer kalkulierbare Risiken wie die Folgen des Ukrainekriegs bilden, wie das „Handelsblatt“ (Freitagausgabe) unter Berufung auf informierte Kreise berichtet. Konkret gehe es dabei um pauschale Wertberichtigungen, so genannte „Management-Overlays“ oder „Post-model-Adjustments“, hieß es.
Banken nutzen diese, um Gefahren zu berücksichtigen, die durch ihre gängigen Risikomodelle nicht abgebildet werden. Diese Puffer werden also zusätzlich zur regulären Risikovorsorge gebildet. Die EZB will von den Geldhäusern demnach erfahren, wie gut sie diesen „freihändig“ ermittelten Vorsorgebedarf begründen können. Zum anderen möchte die EZB eine bessere Vergleichbarkeit von Banken schaffen. Wenn Institute mit ähnlichen Kreditportfolien und Risiken bei der pauschalen Vorsorge deutlich voneinander abweichen, dürfte die Finanzaufsicht das kritisch hinterfragen. Eine EZB-Sprecherin verwies auf die zu Jahresbeginn veröffentlichten Prioritäten der EZB für die Jahre 2023 bis 2025. Darin hat die Aufsicht Untersuchungen im Hinblick auf die Risikovorsorge angedeutet. In Deutschland kam die Commerzbank zuletzt auf eine pauschale Risikovorsorge von rund 500 Millionen Euro, die „DZ Bank“ auf eine von 270 Millionen Euro. Beide decken damit vor allem Risiken infolge des Ukrainekriegs sowie durch Energieengpässe ab. Die Deutsche Bank hat einen entsprechenden Extra-Puffer im dritten Quartal 2022 wieder aufgelöst.