Gastgewerbeumsatz auch 2022 niedriger als vor Corona

Das Gastgewerbe hat im Jahr 2022 real 45,4 Prozent mehr Umsatz erwirtschaftet als im Vorjahr, ist aber trotzdem weiter hinter dem Vorkrisenniveau zurückgeblieben.

Nominal stieg der Umsatz um 55,7 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit. Die Ergebnisse liegen damit real 1,1 Prozentpunkte und nominal 0,8 Prozentpunkte unterhalb der Untergrenze der Jahresschätzung.

Zu Beginn des Jahres 2022 waren mit dem Nachlassen der Corona-Pandemie im Februar die ersten Lockerungen in Kraft getreten, die zu einer deutlichen Erholung in der ersten Jahreshälfte führten. So stiegen die Umsätze im ersten Halbjahr 2022 gegenüber der ersten Jahreshälfte 2021, in der die Corona-Schutzmaßnahmen erst Ende Mai gelockert wurden, real um 102,4 Prozent und nominal um 113,1 Prozent an. In der zweiten Jahreshälfte setzte sich die Erholung verlangsamt fort und die Umsätze stiegen real um 16,4 Prozent und nominal um 26,8 Prozent gegenüber dem zweiten Halbjahr 2021. Trotz dieser deutlichen Erholung waren die realen Umsätze im Jahr 2022 insgesamt noch immer 12,5 Prozent niedriger als im Jahr 2019. Verglichen hierzu erreichten die nominalen Umsätze im Zuge der stark gestiegenen Verbraucherpreise nahezu das Vorkrisenniveau (-0,2 Prozent). Die Hotels und sonstigen Beherbergungsunternehmen verzeichneten im Jahr 2022 einen realen Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahr von 63,8 Prozent. Dennoch lagen die Umsätze der Branche noch immer 9,1 Prozent unter dem Niveau des Jahres 2019. Insbesondere die Hotels, Gasthöfe und Pensionen konnten sich trotz eines realen Umsatzanstiegs von 69,5 Prozent zum Vorjahr noch nicht vollständig von den Verlusten der ersten beiden Corona-Jahre erholen (-9,4 Prozent gegenüber 2019). Anders stellt sich die Situation bei den Ferienunterkünften und Campingplätzen dar. Während Ferienunterkünfte einen Umsatzanstieg zum Vorjahr von 53,4 Prozent verbuchen konnten, stiegen die Umsätze der weniger stark von der Krise betroffenen Campingplätze im Jahr 2022 um 10,9 Prozent. Damit erwirtschafteten sowohl die Ferienunterkünfte als auch die Campingplätze als einzige Branchen des Gastgewerbes einen höheren Umsatz als im Vorkrisenjahr (+8,3 Prozent bzw. +4,3 Prozent). In der Gastronomie stiegen die realen Umsätze 2022 um 38,7 Prozent zum Vorjahr an, so die Statistiker. Der Umsatzrückgang gegenüber 2019 betrug damit noch 12,8 Prozent. Insbesondere in der Branche Ausschank von Getränken, zu denen die Kneipen, Bars und Diskotheken zählen, lagen die Umsätze trotz eines Anstiegs zum Vorjahr von 62,8 Prozent noch immer deutlich unter dem Vorkrisenniveau (-31,4 Prozent zu 2019). Die weiterhin große Differenz zum Vorkrisenjahr 2019 lässt sich damit erklären, dass die Umsätze der Branche nach dem besonders starken Einbruch 2020 auch 2021 weiter gesunken waren. Ebenso reichten die Umsatzzuwächse der Restaurants, Gaststätten, Imbissbuden und Cafés (+40,2 Prozent) und der Caterer (+32,4 Prozent) 2022 nicht aus, um die Verluste der beiden Vorjahre zu kompensieren (-10,1 Prozent bzw. -13,3 Prozent gegenüber 2019).




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