Die GfK gibt den sogenannten „Konsumklimaindex“ mit -24,4 Punkten an und damit 0,8 Punkt höher als im Vormonat (revidiert -25,2 Punkte). Mit dem leichten Zuwachs kompensiert das Konsumklima seine im Vormonat erlittenen Verluste vollständig, obwohl die Anschaffungs- und Sparneigung im Vergleich zum Vormonat nahezu unverändert bleiben.
„Aktuell trägt ausschließlich die Einkommenserwartung zur Verbesserung der Konsumstimmung bei“, sagte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. Grund für den schwindenden Pessimismus sei vor allem die Hoffnung auf rückläufige Inflationsraten. „Damit haben sich die Chancen, dass das Konsumklima seinen Erholungskurs wieder aufnehmen kann, etwas verbessert.“ Das Niveau werde in den kommenden Monaten aber dennoch niedrig bleiben und der private Konsum werde demnach keinen „positiven Beitrag“ zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung leisten können. Die privaten Haushalte sind beim Blick auf ihre Einkommensentwicklung aktuell wieder optimistischer, was vor allem an den weniger stark steigenden Preisen liegen dürfte. Der Indikator gewinnt 5,5 Zähler hinzu und klettert damit auf -5,1 Punkte. Dies ist der beste Wert seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs. Im Februar 2022 wurden 3,9 Punkte gemessen. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres beträgt das Plus 40,6 Punkte. Dennoch wird der Einkommensindikator wohl auch in den kommenden Monaten durch die inflationsbedingten Kaufkraftverluste der Haushalte belastet bleiben. Im Gegensatz zu den Einkommensaussichten kann die Anschaffungsneigung kaum zulegen: Der Indikator gewinnt marginale 0,3 Zähler hinzu und weist aktuell -14,3 Punkte auf. Er liegt damit fast auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr (Juli 2022: -14,5 Punkte). Die Stagnation der Konsumneigung auf niedrigem Niveau ist dem Institut zufolge auf die anhaltend große Verunsicherung der Verbraucher zurückzuführen. Hohe Lebensmittel- und Energiepreise, der anhaltende Krieg in der Ukraine sowie die Sorgen vor steigenden Kosten durch Sanierungsmaßnahmen für Immobilien als Folge des Heizungsgesetzes veranlassen demnach die Verbraucher, mit ihren geplanten Anschaffungen derzeit vorsichtiger umzugehen. Nach wie vor ist die stabile Beschäftigungslage laut GfK eine „wesentliche Stütze“ der deutschen Konjunktur. Allerdings sorge die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) für Verunsicherung unter den Konsumenten.