Im Zeitraum 2023 bis 2024 werde sie voraussichtlich um insgesamt fast drei Prozent abnehmen und erst 2025 wieder leicht zulegen, teilte das Institut am Mittwoch mit. Für das laufende Jahr wird demnach ein Rückgang des Neubauvolumens um zwei Prozent erwartet.
Ursache dafür seien die vielfältigen wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, so die Forscher. An den Einbußen im Bestandssektor in den Jahren 2023 und 2024 habe dagegen die Absenkung der zuletzt „äußerst freigiebigen“ staatlichen Sanierungsförderung in Italien maßgeblichen Anteil. „In den meisten europäischen Ländern dürfte allerdings der zurückliegende Energiepreisschock dazu führen, dass mehr in die Wohnungsbestände investiert wird“, sagte Ifo-Experte Ludwig Dorffmeister. „Das Tiefbauvolumen wird von einer Reihe großer Herausforderungen getragen“, fügte er hinzu. Notwendige Investitionen in die Energieversorgung, den Ausbau von Transportwegen und in öffentliche Verkehrsangebote lassen den Tiefbau laut Ifo 2023 um 2,9 Prozent steigen, 2024 um 1,8 Prozent und 2025 um 2,2 Prozent. Die größten Zuwächse werden für Italien, Norwegen, die Slowakei und Polen erwartet. Nur in Finnland wird der Markt schrumpfen. Das Ifo beruft sich bei den Prognosen auf Berechnungen der Forschergruppe Euroconstruct, wo das Institut auch selbst Mitglied ist.