Die große Erholung bleibe 2023 aus, „wir stehen vor einer neuen Zeit der Stagflation“, sagte IW-Konjunkturexperte Michael Grömling am Montag. Deutschland habe sich im vergangenen Jahr zwar an die Folgen des Ukraine-Kriegs angepasst, jedoch bildeten dessen Folgen – hohe Preise, gestiegenes Zinsniveau, geopolitische Unsicherheit und jetzt auch Finanzmarktprobleme – eine „neue Normalität“.
Diese trübe das „Investitionsklima“ und setze den „Wirtschaftsstandort Deutschland“ unter Druck. Das liege vor allem an den weiterhin hohen Energiepreisen, die die Inflation antrieben. Für 2023 rechnet das IW mit einer Inflation von sechs Prozent. Aufgrund hoher Energiepreise, Inflation und Unsicherheit erwartet das Institut weiter wenig Investitionen deutscher Unternehmen. Wenn Investitionen zu lange ausblieben, drohe eine „strukturelle Schädigung“ der „ganzen Volkswirtschaft“. „Die Politik muss jetzt dringend die Investitionsbedingungen verbessern“, so Grömling.