IW-Studie: Bio-Produkte deutlich weniger von Inflation betroffen

Bio-Nahrungsmittel schonen nicht nur Umwelt und Klima, sie dämpfen auch die Inflation.

Das geht aus einer aktuellen Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Dienstagausgaben) berichten. So hat sich zum Beispiel konventionell produziertes Weizenmehl zwischen dem ersten Quartal 2022 und dem zweiten Quartal 2023 um 76 Prozent verteuert.

Bei Biomehl lag der Aufschlag hingegen bei 27 Prozent. Auch bei Emmentaler stellten die IW-Forscher eine deutliche Differenz fest: Konventionell hergestellter Käse kostete im Frühjahr diesen Jahres 42 Prozent mehr als zu Beginn des Vorjahres, bei der Bio-Variante war die Teuerungsrate nur halb so hoch. Preisentwicklungen in ähnlicher Größenordnung hat die Studie, für die Daten der Preisvergleichs-App Smhaggle ausgewertet wurden, auch bei Geflügel-Salami, Hackfleisch, Vollmilch oder Joghurt festgestellt. Die Studienautoren Adriana Neligan und Armin Mertens erklären die niedrigeren Teuerungsraten von Bio-Lebensmitteln mit den Produktionsweisen des ökologischen Landbaus. Die Ressourcen für die Tierhaltung und den Anbau von Pflanzen beruhten auf möglichst geschlossenen Betriebskreisläufen. Öko-Betriebe seien damit unabhängiger von aktuellen Krisen. „Regional ausgerichtete Wertschöpfungsketten sorgen nicht nur für kürzere Transportwege, sondern auch für stabilere Preise“, heißt es in der Studie des arbeitgebernahen Forschungsinstituts. Im vorigen Jahr gaben die deutschen Privathaushalte für Bio-Lebensmittel rund 15,3 Milliarden Euro aus. Das war zwar etwas weniger als im Vorjahr, aber immer noch ein Viertel mehr als im Vor-Pandemie-Jahr 2019. Allerdings stecken die Bio-Lebensmittel noch immer in einer Nische. Sie kommen nach Angaben des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft auf einen Anteil von sieben Prozent am Gesamtmarkt.




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