In Deutschland fehlen öffentliche und private Bauinvestitionen, ob bei der Verkehrsinfrastruktur oder im Wohnungsbau. Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hat nun den Mehrbedarf beziffert: Es klafft eine Lücke von 512 Milliarden Euro an jährlichen Bauinvestitionen.
„Ohne eine Steigerung der Bauinvestitionen werden weder die Wohnungsbauziele noch die Klimaschutzziele erreicht, und erst recht nicht die dringend notwendige Verbesserung der öffentlichen Infrastruktur“, heißt es in einem Gutachten, welches das IW im Auftrag des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB) erstellt hat und aus dem das „Handelsblatt“ zitiert. Die Studie wird am Dienstag in Berlin vorgestellt und am Mittwoch beim Tag der Bauindustrie diskutiert.
Darin finden sich auch Berechnungen für den Wohnungsbau: Bei einem jährlichen Wohnungsbaubedarf von 355.000 Wohnungen müssten die Investitionen „um gut 20 Milliarden Euro real jedes Jahr, gemessen am Niveau von 2022, steigen“. Seinerzeit betrugen die Neubauinvestitionen laut Studie rund 91,4 Milliarden Euro. HDB-Präsident Peter Hübner sagte der Zeitung: „Deutschland läuft absehbar in die verstärkte Wohnungsnot.“ Vom Bund forderte er „Starthilfe“ für private Investitionen mit einer ausreichenden und verlässlichen Förderkulisse und weniger Bürokratie bei Bund und Ländern.