Das geht aus einer Studie des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hervor, über die der „Spiegel“ berichtet. Demnach sank der Börsenwert im Anschluss an Quartalskonferenzen mit Fragerunden stärker, wenn die Führungskräfte viele Fragen ausweichend beantwortet oder eine Auskunft offen verweigert hatten.
Die IWH-Forscher untersuchten mithilfe maschinellen Lernens rund 1,2 Millionen Aussagen von Führungskräften. Diese hatten im Zeitraum von 2002 bis 2019 für im US-Aktienindex S&P 500 notierte Unternehmen solche Fragerunden abgehalten. Einige ließen sich nicht inhaltlich ein, sie sagten etwa „weiß ich nicht“ oder „dazu machen wir keine Angaben“. Andere lavierten herum, dabei nutzten sie Floskeln wie „eine interessante Frage“.
Auch suchten einige Manager Ausflüchte und versprachen etwa, „Informationen später nachzureichen“. Besonders bei Nachfragen, kritisch formulierten Fragen oder Fragen zur Zukunft des Unternehmens nutzten Führungskräfte demnach diese Strategien. Investoren wurden daraufhin unsicherer, wie sie die Zukunft des Unternehmens einschätzen sollten. Laut Studie waren sie nach einer Telefonkonferenz mit unklaren Antworten bereit, höhere Versicherungsprämien zu zahlen, um sich gegen einen weiteren Kursverfall abzusichern.