Jedes dritte Unternehmen von Wirtschaftskriminalität betroffen

Deutsche Unternehmen leiden wieder stärker unter kriminellen Handlungen.

Mehr als jede dritte Firma (34 Prozent) ist nach eigenen Angaben in den vergangenen zwei Jahren Opfer davon geworden, wie aus einer Untersuchung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG hervorgeht, über die der „Spiegel“ berichtet. Die alle zwei Jahre durchgeführte Studie unter 1.001 nach Branche, Mitarbeiterzahl und Umsatz ausgewählten Betrieben meldet eine so hohe Quote wie seit 2014 nicht.

Seither war der Anteil der betroffenen Firmen stets zurückgegangen und lag 2020 bei 30 Prozent. Am häufigsten betroffen waren nun Unternehmen in den Bereichen Vertrieb – und stark zunehmend in der IT. Ein Grund hierfür ist nach Einschätzung der Autoren unter anderem die Coronapandemie. „Die Sicherungsmaßnahmen im Homeoffice sind vermutlich nicht so umfassend wie im Büro“, sagte Rechtsanwältin Barbara Scheben, die das Forensic Office von KPMG leitet. Durch das Arbeiten von zu Hause aus stelle sich bei vielen auch eine“ emotionale Distanz zum Unternehmen“ ein, die Delikte „begünstigen“ könne.

Datendiebstahl und -missbrauch zählen laut der Studie nach Diebstahl und Unterschlagung inzwischen zu den zweithäufigsten Delikten in Unternehmen, gefolgt von Betrug und Untreue auf Rang drei und Datenschutzverstößen auf Rang vier. Von Wirtschaftskriminalität insgesamt sind große Unternehmen der Untersuchung zufolge deutlich häufiger betroffen als kleine. Das könnte nach Einschätzung der Autoren aber auch daran liegen, dass diese mehr in Kontrollmechanismen investierten.




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