Maschinenbauer Körber fürchtet, dass der Mittelstand in Deutschland von chinesischen Wettbewerbern abgehängt wird.
„In den nächsten fünf bis zehn Jahren wird China in vielen industriellen Kernkompetenzen auf Augenhöhe mit dem deutschen Mittelstand sein oder sogar deutlich weiter“, sagte Körber-Chef Stephan Seifert dem „Spiegel“. Viele Unternehmen in Deutschland würden ein ernstes Problem bekommen, „wenn sie ihr Geschäftsmodell der vergangenen 20 bis 30 Jahre einfach fortsetzen“. Es ergebe keinen Sinn, so Seifert, an Technologien und Lösungen so lange festzuhalten, bis sie nicht mehr wettbewerbsfähig sind.
Die Körber-Gruppe selbst verfolgt einen radikalen Reformkurs: In den vergangenen zehn Jahren hat sie sich von 70 Prozent ihres Geschäfts, gemessen am Umsatz, verabschiedet. Unter anderem hat der Konzern seine Werkzeugmaschinensparte verkauft. Stattdessen investierte Körber Milliarden in Branchen und Technologien wie Logistik und Pharma sowie Software und Künstliche Intelligenz.
In der Transformation benötige die hiesige Wirtschaft eine nachhaltige Unterstützung der Politik, sagte Seifert, „über einen längeren Zeitraum massive und kontinuierliche Investitionen in Bildung, Infrastruktur sowie innovative Industrien und Technologien“. Das würde der Industrie die dringend benötigte Planungssicherheit geben, so der Körber-Chef.
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