Die Frage, ob das Fürstentum im Notfall seine Banken retten könnte, sei klar zu beantworten, sagte der liechtensteinische Regierungschef Daniel Risch dem „Handelsblatt“: „Nein, das können wir selbst nicht.“ Der Zusammenbruch der Credit Suisse und die Notfusion mit der UBS hat europaweit eine Debatte über Banken ausgelöst, die zu groß sind, um vom Staat gerettet zu werden.
In Liechtenstein ist die Situation besonders extrem: Allein die drei größten Banken des Landes – LTG, Liechtensteinische Landesbank (LLB) sowie die VP Bank – kommen zusammen auf eine Bilanzsumme von 60 Milliarden Franken (rund 61 Milliarden Euro). Das entspricht etwa dem Zehnfachen des Bruttoinlandsprodukts des Fürstentums. Anders als andere Volkswirtschaften verfügt Liechtenstein zudem nicht über eine Notenbank, die im Krisenfall mit staatlichen Garantien einspringen könnte. Der Staatshaushalt verfügt über Reserven von 2,23 Milliarden Franken. Das Risiko einer Bankenkrise hält Risch zwar für gering: „Für unsere eigenen Banken bin ich der Überzeugung, dass diese sehr solide aufgestellt sind.“ Doch er schränkt ein: „Kein Finanzplatz, kein Finanzinstitut der Welt ist vor Krisen gefeit. Auch aus diesem Grund sind wir aktuell dabei, den Beitritt Liechtensteins zum Internationalen Währungsfonds (IWF) voranzutreiben.“