In einer Erhebung des Münchener Ifo-Instituts berichteten im Juni noch 31,9 Prozent der befragten Firmen von Engpässen, nach 35,3 Prozent im Mai. Das ist allerdings immer noch deutlich mehr als der langfristige Mittelwert von 15,2 Prozent.
„Die Entspannung kann dem Stimmungsabschwung in der Industrie leider kaum etwas entgegensetzen“, sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. „Aufträge können zwar schneller abgearbeitet werden, dennoch kommen im Moment zu wenige neu herein.“ Die Zweiteilung der Industrie bei den Engpässen bleibt weiterhin bestehen: In der Elektroindustrie, dem Maschinenbau und dem Automobilbau berichten weiterhin mehr als 50 Prozent von Problemen, jedoch war die Knappheit hier auch rückläufig. In der Mehrheit der Branchen aber liegt der Anteil der Unternehmen mit Problemen bei Vorprodukten inzwischen wieder unter 20 Prozent. Darunter befinden sich die Chemische Industrie (12,6 Prozent), die Herstellung von Metallerzeugnissen (15,8) oder die Möbelhersteller (8,5). Nahezu sorgenfrei sind die Unternehmen aus dem Papiergewerbe, die Drucker und die Hersteller von Holzprodukten (ohne Möbel), wo die Zahl unter fünf Prozent liegt.