Im Jahr 2023 haben rund 479.900 Personen in Deutschland einen neuen Ausbildungsvertrag in der dualen Berufsausbildung abgeschlossen. Nach vorläufigen Ergebnissen waren das 2,1 Prozent oder 10.000 mehr als im Jahr 2022 (469.900 Neuverträge), teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit.
Damit stieg die Zahl der Neuverträge nach dem starken Einbruch im Corona-Jahr 2020 (463.300) im dritten Jahr in Folge leicht an, sie lag aber sechs Prozent niedriger als vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019 (510.900). Der Anstieg war bei Männern mit 2,8 Prozent mehr Neuverträgen als im Vorjahr auf rund 306.800 deutlich stärker als bei Frauen mit einem Zuwachs von 1,0 Prozent auf rund 173.000.
Im Bereich der Handwerksberufe gab es 2023 gegenüber 2022 einen Anstieg um 1,9 Prozent auf 129.800 neue Ausbildungsverträge. Dabei schlossen Männer 1,9 Prozent mehr Neuverträge ab, der starke Rückgang aus dem Jahr 2022 um 3,3 Prozent gegenüber 2021 konnte damit aber nicht ausgeglichen werden. Bei den Frauen gab es bereits den zweiten Anstieg an Neuabschlüssen in Folge: 2023 stieg die Zahl der von Frauen neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Handwerksberufen gegenüber 2022 um 1,8 Prozent, nachdem die Zahl im Jahr 2022 bereits um 1,9 Prozent gegenüber 2021 gestiegen war.
Eine positive Entwicklung bei Neuverträgen war 2023 auch in Ausbildungsbereichen wie „Industrie und Handel“ (+2,8 Prozent auf 277.600), Landwirtschaft (+3,0 Prozent auf 13.500) und „Öffentlicher Dienst“ (+5,0 Prozent auf 14.400) zu beobachten. Bei den „Freien Berufen“ (-2,6 Prozent auf 43.300) und der „Hauswirtschaft“ (-6,0 Prozent auf 1.300), in denen die Zahl der Neuverträge insgesamt zurückging, waren nur bei Männern Zuwächse zu verzeichnen.
Die Gesamtzahl der Auszubildenden blieb 2023 stabil gegenüber dem Vorjahr. So befanden sich zum Jahresende 1.215.500 Personen in Deutschland in einer dualen Berufsausbildung, das waren lediglich 0,1 Prozent weniger als 2022. Somit kehrte sich der Trend sinkender Auszubildendenzahlen aus den Vorjahren zwar nicht um, aber er verlangsamte sich. Eine Trendumkehr war 2023 nur im größten Ausbildungsbereich „Industrie und Handel“ (+0,7 Prozent) zu beobachten, während die Zahlen in den übrigen Ausbildungsbereichen weiter rückläufig waren. Im zweitgrößten Ausbildungsbereich, dem Handwerk, befanden sich 1,2 Prozent weniger Auszubildende als im Vorjahr in Ausbildung. Dies kann mit dem starken Rückgang an Neuverträgen im Jahr 2022 (-3,0 Prozent) erklärt werden, so das Bundesamt.