Mercedes-Chef Ola Källenius fordert in der Klimapolitik ein Entgegenkommen der Politik. „Wir müssen über die CO2-Regulierung in Europa reden“, sagte Källenius dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe).
Zwar stehe Mercedes zum Ziel der Dekarbonisierung der Autoindustrie, „doch die Schätzung der EU-Kommission waren zu optimistisch, wie sich jetzt zeigt“, so Källenius. „Wir können die Kundenwünsche nicht ignorieren“. Zurzeit stagniere der Absatz von Stromautos bei zehn Prozent. Konkret fordert Källenius eine Erleichterung bei den Klimavorgaben der EU für die Neuwagenflotten, die ab 2025 greifen. Weil die meisten europäischen Hersteller zu wenig Elektrofahrzeuge verkaufen, drohen der Industrie milliardenschwere Strafzahlungen.
Zuvor hatten sich bereits Renault und Volkswagen für ein Aufweichen der Ziele ausgesprochen. Erst am Donnerstag hatte Mercedes seine Gewinnziele für das laufende Jahr kassiert. Zuvor hatten BMW und Volkswagen ihre Ziele für 2024 gesenkt. Die Lage der Branche ist auch Thema des „Autogipfels“, zu dem Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Montag nach Berlin lädt.
Trotz der aktuellen Krise ist Mercedes zuversichtlich, dass sich die deutschen Autohersteller behaupten. „Schreiben Sie uns nicht ab. Wir haben ein enormes Innovationspotenzial“, sagte Källenius. In den Jahren von 2025 bis 2028 will Mercedes mit der größten Produktoffensive der Firmengeschichte auftrumpfen.
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