In dem Dokument, über das die FAZ berichtet, beklagen die unterzeichnenden Unternehmen ein „eklatantes Ungleichgewicht“ im deutschen Markt, welches potenzielle Marktzutritte neuer Mobilfunkanbieter verhindere und die Wettbewerbsbedingungen auf dem Festnetzmarkt verfälsche. Zudem verlangen die Unternehmen, Zugriff auf die Netze von Telekom, Vodafone und Telefónica zu bekommen.
Die Diensteanbieterverpflichtung genannte Zwangsöffnung der 5G-Netze der Netzbetreiber wird seit Monaten in der Branche diskutiert. Ende September kommt der politisch besetzte Beirat der Bundesnetzagentur zusammen, von dem Treffen werden Signale zur nächsten Mobilfunkauktion und Ausbauauflagen erwartet. In der letzten Frequenzvergabe hatten die Regulatoren auf eine Diensteanbieterverpflichtung verzichtet. In der neuen Telekommunikationsallianz haben sich Mobilfunker wie Freenet und 1&1 sowie Stadtwerke-Tochtergesellschaften, Glasfaserunternehmen und Festnetzanbieter zusammengeschlossen. „Im Kern geht es bei der Vergabe von Mobilfunkfrequenzen darum, die Verbraucherinteressen abzusichern und Oligopolstrukturen zu verhindern“, sagte er Vorstandsvorsitzende des Mobilfunkanbieters Freenet, Christoph Vilanek, der FAZ. Von den Netzbetreibern würden aktuell „viele Übertreibungen und Halbwahrheiten verbreitet“, klagte Vilanek, „damit soll von der Notwendigkeit abgelenkt werden, bestehende Regulierungsdefizite zu beheben“.