Darauf deuten Daten der Plattform „Zugfinder.net“ zu den ersten drei Dezember-Wochen hin, über die die „Welt am Sonntag“ berichtet. Demnach war in dem Zeitraum nicht einmal jeder zweite ICE pünktlich.
Nur gut 49 Prozent der Schnellzüge kamen zum geplanten Zeitpunkt an, acht Prozent fuhren gar nicht erst los oder erreichten ihren Endbahnhof nicht. An einzelnen Tagen fiel die Bilanz noch schlechter aus: Vom 12. bis 16. Dezember erreichten laut „Zugfinder.net“ jeweils nur etwa ein Drittel der ICE pünktlich ihr Ziel. Tiefpunkt dieser Krisentage war der 14. Dezember, als lediglich 28,9 Prozent fahrplangemäß ankamen. Am Tag darauf setzte sich das Chaos fort: 18,9 Prozent der Schnellzüge fuhren da gar nicht erst los oder erreichten ihren planmäßigen Zielbahnhof nicht. Die Auswertung folgt den Regeln der Deutschen Bahn (DB), nach denen ein Zug noch als pünktlich zählt, wenn er bis zu fünf Minuten zu spät ankommt. Der Konzern wollte die „Zugfinder“-Daten nicht kommentieren. „Die sehr hohe Auslastung des Netzes und intensive Bautätigkeit, kombiniert mit externen Störfaktoren – wie die Sabotage von Infrastruktur und die mehrwöchige Sperrung einer Hauptmagistrale des Schienenverkehrs – haben in diesem Herbst die Pünktlichkeit deutlich nach unten gezogen“, sagte ein DB-Sprecher. Immerhin über Weihnachten verspricht der Konzern Entlastung: „Wir reduzieren über die Feiertage das Baugeschehen auf ein Minimum.“