Öffentliche Verschuldung weiter gestiegen

Die öffentliche Verschuldung in Deutschland ist im ersten Quartal 2023 weiter gestiegen.

Der Gesamthaushalt war beim nicht-öffentlichen Bereich zum Ende des Quartals mit 2.406,6 Milliarden Euro verschuldet, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit. Die öffentliche Verschuldung stieg damit gegenüber dem Jahresende 2022 um 1,6 Prozent oder 38,9 Milliarden Euro.

Gegenüber dem ersten Quartal 2022 nahm sie um 3,8 Prozent oder 87,6 Milliarden Euro zu. Zum nicht-öffentlichen Bereich gehören Kreditinstitute sowie der sonstige inländische und ausländische Bereich, zum Beispiel private Unternehmen im In- und Ausland. Die Schulden des Bundes stiegen im ersten Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal um 2,4 Prozent beziehungsweise 39,3 Milliarden Euro auf 1.659,6 Milliarden Euro. Dies lag vor allem am erhöhten Finanzierungsbedarf infolge der aktuellen Energiekrise im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg, so die Statistiker. Der Anstieg der Verschuldung des Bundes ist somit zum größten Teil auf seine Extrahaushalte zurückzuführen: Den größten Anteil daran hatte der im November 2022 neu gegründete Wirtschaftsstabilisierungsfonds Energie, dessen Verschuldung gegenüber dem Jahresende 2022 um 22,2 Milliarden Euro auf 52,4 Milliarden Euro (+73,3 Prozent) Ende März 2023 zunahm. Die Verschuldung des Wirtschaftsstabilisierungsfonds Corona stieg um 0,6 Milliarden Euro (+1,2 Prozent) auf 53,0 Milliarden an. Zum ersten Mal wies auch der Extrahaushalt Bundeswehr im ersten Quartal 2023 eine Verschuldung auf, diese betrug 802 Millionen Euro. Die Länder waren am Ende des ersten Quartals 2023 mit 604,1 Milliarden Euro verschuldet, das waren 3,0 Milliarden Euro oder 0,5 Prozent weniger als am Jahresende 2022. Gegenüber dem ersten Quartal 2022 verzeichneten die Länder damit einen Schuldenrückgang um 32,6 Milliarden Euro beziehungsweise 5,1 Prozent. Die stärksten prozentualen Schuldenrückgänge wurden für Bayern (-16,8 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (-8,2 Prozent) und Baden-Württemberg (-5,0 Prozent) ermittelt. In allen drei Ländern ergaben sich die Rückgänge aus einer niedrigeren Emission von Wertpapieren. Dagegen stiegen die Schulden gegenüber dem Jahresende 2022 prozentual am stärksten in Sachsen (+8,6 Prozent), Brandenburg (+7,2 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (+2,7 Prozent). In allen drei Ländern waren die Anstiege bedingt durch eine höhere Emission von Wertpapieren. Entgegen der Entwicklung bei den Ländern nahm die Verschuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände im ersten Quartal 2023 zu, wie das Bundesamt weiter mitteilte. Sie stieg gegenüber dem Jahresende 2022 um 2,7 Milliarden Euro beziehungsweise 1,9 Prozent auf 142,8 Milliarden Euro Ende März 2023 an. Den höchsten prozentualen Schuldenanstieg wiesen die Gemeinden und Gemeindeverbände in Niedersachsen mit 4,6 Prozent auf, gefolgt von Sachsen-Anhalt (+4,2 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (+3,7 Prozent).

Prozentuale Rückgänge gab es nur in Sachsen (-3,0 Prozent) und in Thüringen (-0,7 Prozent). Die Sozialversicherung verzeichnete im ersten Quartal 2023 eine Verschuldung von 36,1 Millionen Euro, dies war ein Rückgang von 0,3 Millionen Euro beziehungsweise 0,8 Prozent gegenüber dem Jahresende 2022.




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