Das geht aus am Donnerstag veröffentlichten Ergebnissen des „Economic Experts Survey“ (EES) hervor, einer vierteljährlichen Umfrage des Ifo-Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik. Die Ökonomen bewerten die Wirtschaftspolitik im Land im Vergleich zum Vorquartal mit -6 Punkten auf einer Skala von -100 bis +100. „Besonders in Südeuropa schätzen die Experten die wirtschaftspolitische Lage mit -12 Punkten als schlechter ein“, sagte Ifo-Forscher Niklas Potrafke.
In Italien, Spanien und Portugal führen demnach erhebliche Bedenken bei der Umsetzung des Next-Generation-EU-Rettungsfonds zu negativen Urteilen. „Einige Experten sehen die Gelder in die falschen Projekte investiert“, so Potrafke. Das ist die vierte Umfragewelle, in der die Experten eine schlechtere wirtschaftspolitische Lage als im Vorquartal in Südeuropa sehen. Nur in Griechenland wird die Lage im Vergleich zum Vorquartal besser eingeschätzt. „In Griechenland hat sich die Wiederwahl von Ministerpräsident Mitsotakis sehr positiv auf die Experteneinschätzungen ausgewirkt“, sagte Potrafke. Ähnlich schlecht wie in Südeuropa bleibt die Einschätzung in Osteuropa mit -11 Punkten. Die Befragten in Westeuropa bewerten die Wirtschaftspolitik mit -4 Punkten, in Nordeuropa mit +2 Punkten im Vergleich zum Vorquartal. Besonders positiv gestimmt sind Experten in Südostasien (+24) und Westafrika (+25). Weltweit am schlechtesten wird die wirtschaftspolitische Lage in Zentralasien mit -27 im Vergleich zum Vorquartal bewertet. An der Umfrage im Juni und Juli 2023 nahmen 1.405 Wirtschaftsexperten aus 133 Ländern teil.