Oxfam: Weltweite Ungleichheit nimmt zu

Die Entwicklungsorganisation Oxfam warnt vor wachsender Ungleichheit in der Welt.

Besonders Konzerne und „Superreiche“ hätten seit dem Beginn der Corona-Pandemie einen Vermögenszuwachs verzeichnet, heißt es in einem Bericht des Verbands, der am Montag veröffentlicht wurde. Demnach verbuchte das reichste Prozent der Weltbevölkerung rund zwei Drittel des weltweiten Vermögenszuwachses.

Zeitgleich lebten 1,7 Milliarden Arbeitnehmer in Ländern, in denen die Inflation die Lohnentwicklung überstieg. Etwa jeder zehnte Mensch auf der Welt leide an Hunger, so Oxfam. In Deutschland sei der Zugewinn der reichsten Bevölkerungsteile besonders groß. Aus den Berechnungen von Oxfam geht hervor, dass von dem gesamten Vermögenszuwachs, der zwischen 2020 und 2021 in Deutschland erwirtschaftet wurde, 81 Prozent an das reichste Prozent gingen, während die restlichen 99 Prozent der Bevölkerung nur 19 Prozent des Vermögenszuwachses erhielten. Zeitgleich seien die Steuereinnahmen durch Abgaben auf Vermögen weiter gesunken, die Steuern für Waren und Dienstleistungen seien jedoch gestiegen und hätten somit die Ärmsten unverhältnismäßig stark belastet. „Während Millionen Menschen nicht wissen, wie sie Lebensmittel und Energie bezahlen sollen, bringen die Krisen unserer Zeit gigantische Vermögenszuwächse für Milliardäre“, sagte der Referent für soziale Ungleichheit bei Oxfam Deutschland, Manuel Schmitt. Oxfam forderte die der Bundesregierung zu einer „systematischen und weitreichenden Besteuerung von Krisengewinnen“ und einer höheren Besteuerung reicher Menschen auf. Die sogenannten „Übergewinne“ vieler Konzerne sollten ebenfalls höher besteuert werden. Die dadurch eingenommenen Gelder sollten der Organisation zufolge in den Ausbau von Bildungs-, Gesundheits- und sozialen Sicherungssystemen, sowie die Stärkung von Frauenrechten investiert werden.




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