Preiserwartungen im Großhandel gestiegen – Rückgang im Einzelhandel

Die Ifo-Preiserwartungen sind im Mai leicht auf 16,2 Punkte gestiegen, nach 15,2 im April.

Die Ifo-Preiserwartungen sind im Mai leicht auf 16,2 Punkte gestiegen, nach 15,2 im April. Vor allem in der Industrie und im Großhandel wollen etwas mehr Unternehmen als im Vormonat ihre Preise anheben, wie das Münchener Wirtschaftsinstitut am Freitag mitteilte.

In den konsumnahen Branchen sind die Preiserwartungen hingegen gesunken. „Daher dürfte die Inflationsrate in den kommenden Monaten wieder zurückgehen und im August erstmals seit März 2021 unter die Zwei-Prozent-Marke sinken“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

Bei den konsumnahen Dienstleistern und im Einzelhandel sind die Preiserwartungen gefallen auf 23,7 bzw. 23,3 Punkte, nach 26,3 bzw. 24,4 im April. Vor allem in der Gastronomie (25,8 Punkte, nach 32,3), im Hotelgewerbe (21,7 Punkte, nach 28,4), in Drogerien (36,4 Punkte, nach 44,6) und beim Handel mit elektronischen Haushaltsgeräten (29,5 Punkte, nach 33,8) sowie mit Computern und Software (3,8 Punkte, nach 18,7) ist seltener mit Preisanstiegen zu rechnen. In der Unterhaltungselektronik (-18,0 Punkte, nach 10,0) sowie bei Fahrradhändlern stehen sogar Preissenkungen (-9,2 Punkte, nach 8,1) an. Gestiegen sind die Preiserwartungen im Einzelhandel mit Nahrungsmitteln und Getränken (25,7 Punkte, nach 18,2) und mit Bekleidung (23,4 Punkte, nach 17,5).

In der Industrie und im Großhandel wollen mehr Unternehmen per saldo ihre Preise anheben. Dort sind die Preiserwartungen gestiegen auf 7,6 bzw. 11,2 Punkte, nach 6,0 bzw. 7,8. Im Bauhauptgewerbe ist weiterhin mit sinkenden Preisen zu rechnen. Allerdings hat der Anteil der Unternehmen, die per saldo ihre Preise senken wollen, etwas abgenommen. Entsprechend sind die Preiserwartungen gestiegen auf -5,2 Punkte, nach -7,2.

Die Punkte bei den Ifo-Preiserwartungen geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per saldo ihre Preise erhöhen wollen. Der Saldo ergibt sich, indem man vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, den prozentualen Anteil derer abzieht, die ihre Preise senken wollen. Wenn alle befragten Unternehmen beabsichtigten, ihre Preise zu erhöhen, läge der Saldo bei +100 Punkten. Würden alle ihre Preise senken wollen, läge er bei -100. Der Saldo wurde saisonbereinigt. Das Ifo-Institut fragt nicht nach der Höhe der geplanten Preisänderung.




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