ProSiebenSat.1-Finanzvorstand wirbt für Verkaufspläne

Die Konzernspitze des Fernseh- und Digitalkonzerns ProSiebenSat.1 greift den Großaktionär Media For Europe (MFE) an.

Die Konzernspitze des Fernseh- und Digitalkonzerns ProSiebenSat.1 greift den Großaktionär Media For Europe (MFE) an. Er sei zuversichtlich, dass der italienische Anteilseigner mit seinen Plänen einer Aufspaltung des Konzerns in Digitalgeschäft und Fernsehen scheitern werde, sagte Finanzvorstand Martin Mildner dem Nachrichtenmagazin Focus.

„Die Zustimmung für unsere Verkaufspläne und gegen die Forderung von MFE nach einer Abspaltung wächst“, so Mildner. Um beim Schuldenabbau voranzukommen, ist der Vorstand zum Verkauf des Online-Parfümhändlers Flaconi und des Vergleichsportals Verivox bereit: „E-Commerce zieht wieder an. Wir denken, die Marktsituation ist heute so gut, dass wir einen Verkaufsprozess für Flaconi starten können“, sagte der Finanzvorstand. Der zuletzt vollzogene Börsengang von Douglas helfe auch bei den Verkaufsplänen von Flaconi. „Denn er hat gezeigt, wie wertvoll E-Commerce-Unternehmen im Bereich von Kosmetik sind.“

Auch für einen Verkauf des Vergleichsportals Verivox seien die Marktbedingungen gut. „Wir wollen verkaufen und starten daher nun die Prozesse“, sagte Mildner dem Focus. „Flaconi und Verivox haben ein exzellentes Jahr 2023 gehabt. Beide Unternehmen sind auch sehr gut in dieses Jahr gestartet. Die Firmen sind in einer ausgezeichneten Verfassung für einen Verkauf.“

Sollte sich der Großaktionär MFE aber auf der Hauptversammlung mit seiner Forderung nach einer kompletten Abspaltung der Internettöchter durchsetzen, fürchtet Mildner eine finanzielle Schieflage der AG. „Die E-Commerce-Assets würden abgespalten werden, doch die Verbindlichkeiten in kompletter oder zumindest in ganz überwiegender Höhe bei der ProSiebenSat.1 Media SE verbleiben, die dann zudem ein geringeres operatives Ergebnis hat. Zurück bliebe eine hoch verschuldete Entertainmentgruppe, die aber nicht mehr in der Lage wäre, den Schuldenberg durch Verkäufe von Konzernteilen abzubauen“, warnte der seit elf Monaten amtierende Finanzvorstand.




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