„Das Risiko von Selbstständigen, im Alter in der Grundsicherung zu landen, ist deutlich größer als bei abhängig Beschäftigten“, sagte Roßbach dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Man baue darauf, dass die Bundesregierung die Altersvorsorgepflicht in dieser Legislaturperiode einführe.
„Wichtig wird dabei aber auch sein, dass die Regelungen für alle Beteiligten möglichst einfach und digital umsetzbar sind.“ Roßbach kritisierte: „Wir haben in Deutschland die fast einmalige Situation, dass wir eine so große Personengruppe wie die Selbstständigen nicht obligatorisch versichern. Wir sollten für diese Gruppe eine verpflichtende Alterssicherung vorsehen.“ Nach Ansicht von Roßbach wird das von Finanzminister Christian Lindner geplante Generationenkapital nicht zur signifikanten Entlastung der Rentenkassen führen. „Die 10 Milliarden Euro sind eine Summe, die die Rentenversicherung nur geringfügig entlasten würde. Im Vergleich dazu erwarten wir in diesem Jahr Ausgaben in Höhe von über 370 Milliarden Euro“, sagte die Rentenversicherungspräsidentin. „Wenn das Ziel des Generationenkapitals ist, ab Mitte der 2030er-Jahre die Rentenversicherung und die Beitragszahler signifikant zu entlasten, dann bräuchte es allerdings ein deutlich höheres Kapital als 10 Milliarden Euro.“