Die soll als gesetzliches Zahlungsmittel für Transaktionen im Land und zur Stabilisierung der lokalen Währung verwendet werden, meldete die lokale Zeitung „Sunday Mail“ unter Berufung auf die Zentralbank. So solle es möglich werden, auch kleinere Beträge Simbabwe-Dollar in eine goldunterlegte Währung umzutauschen.
Denn letztes Jahr hatte die Notenbank schon echte Goldmünzen als Zahlungsmittel eingeführt, um die Inflation mit zuletzt dreistelligen Teuerungsraten unter Kontrolle zu bringen. Über den Erfolg der Maßnahme gehen die Ansichten auseinander, trotzdem will die Notenbank nun neben der geplanten Digitalwährung auch noch mehr „Mosi-oa-Tunya“-Taler in Umlauf bringen. Der Binnenstaat im südlichen Afrika gilt als seit Jahrzehnten von Korruption und Misswirtschaft zerrüttet. Seit der Unabhängigkeit 1980 regierte der ehemalige Guerillakämpfer Robert Mugabe die ehemalige britische Kolonie, und zwar spätestens ab der Jahrtausendwende offen als Diktator. Die Enteignung von weißen Farmern führte teilweise zu Missernten und Hungersnöten. 2017 wurde Mugabe vom Militär entmachtet, Korruption und wirtschaftliche Probleme blieben. Immerhin gibt sich die Zentralbank eine gewisse Mühe, wieder Vertrauen in die Landeswährung herzustellen und liegt mit dem digitalen Goldtoken auch voll im Trend: Mehreren Notenbanken rund um den Globus werden entsprechende Überlegungen nachgesagt, und Russland plant laut verschiedener Medienberichte bereits zusammen mit dem Iran und China eine Clearing-Plattform für grenzüberschreitende Abrechnungen in goldgedeckten digitalen Währungen, um Transaktionen in Fiat-Währungen wie US-Dollar oder Euro überflüssig zu machen.