Laut Staatsanwaltschaft bestehe der Verdacht der Steuerhinterziehung in zwei besonders schweren Fällen, berichtet das „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe). Der Angeschuldigte war zunächst auf der Flucht, Ermittler griffen ihn in Spanien auf und lieferten ihn nach Deutschland aus, wo er zurzeit in Untersuchungshaft sitzt.
„Mit der Anklageschrift wird dem deutschen Staatsangehörigen vorgeworfen, in den Jahren 2008 bis 2010, federführend und gemeinsam mit weiteren gesondert verfolgten mutmaßlichen Mittätern, ein Cum-Ex-Leerverkaufsmodell initiiert und in zwei Fällen umgesetzt zu haben“, sagte ein Behördensprecher. Der mutmaßlich von der Gruppe angerichtete Schaden für die Staatskasse betrage mehr als 51 Millionen Euro. Leerverkäufe sind ein Merkmal von Cum-Ex-Geschäften. Ein Beteiligter verkauft dabei Aktien, die ihm noch gar nicht gehören. Erst später deckt er sich mit den Papieren ein. Im Cum-Ex-Skandal täuschten Betrüger dem Finanzamt vor, es gäbe zwei wirtschaftliche Eigentümer ein und derselben Aktie. Einer davon führte Kapitalertragsteuern ab, doch beide ließen sie sich „erstatten“.