Im deutschen Wohnungsbau hat das vom Münchener Ifo-Institut gemessene Geschäftsklima erneut einen neuen Tiefststand erreicht. Die Stimmung fiel im Februar auf -61,9 Punkte, nach -60,7 im Januar, teilte das Institut am Donnerstag mit.
Mehr als jedes zweite Bauunternehmen ist mit der aktuellen Lage unzufrieden. Auch die Erwartungen stecken im Keller fest. „Der Wohnungsbau sieht derzeit nirgendwo einen Hoffnungsschimmer“, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. „Weiterhin werden Aufträge storniert. Gleichzeitig sind die Baugenehmigungen für Wohnungen im Sinkflug.“
Im Februar meldeten 56,1 Prozent der Betriebe einen Auftragsmangel, nach 52,5 Prozent im Januar. Auch bei den Stornierungen gab es wieder einen Anstieg: 17,7 Prozent, nach 17,4 Prozent im Vormonat. Deshalb muss vielerorts schon seit einiger Zeit die Bauaktivität heruntergefahren werden. „Einige Unternehmen versuchen mit Preissenkungen der Auftragsschwäche zumindest etwas entgegenzusetzen“, so Wohlrabe.
Auch der Tiefbau befindet sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, wenn auch nicht so stark wie der Hochbau. Die Urteile zur aktuellen Lage sind leicht im Plus. Gegenwärtig berichten dort 23,5 Prozent der Unternehmen von Auftragsmangel. Der Ausblick auf die kommenden Monate ist jedoch auch sehr pessimistisch.