Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank im Juni auf 88,5 Punkte, nach 91,5 Zählern im Mai, wie das Münchener Institut am Montag mitteilte. Der neue Wert liegt unter den Prognosen vieler Experten, die mit einem geringeren Rückgang gerechnet hatten.
Die Erwartungen fielen deutlich pessimistischer aus, die Unternehmen bewerteten zudem ihre aktuelle Lage schlechter. Vor allem die Schwäche der Industrie bringt die deutsche Konjunktur in schwieriges Fahrwasser, so das Ifo-Institut. Im Verarbeitenden Gewerbe hat sich das Geschäftsklima erheblich verschlechtert: Die Erwartungen gaben deutlich nach und fielen auf den niedrigsten Stand seit November 2022. Kaum eine Branche konnte sich dieser Entwicklung entziehen. Auch die aktuelle Lage wurde weniger gut beurteilt, mittlerweile beurteilen viele Unternehmen ihren Auftragsbestand als zu niedrig. Im Dienstleistungssektor ist der Index gesunken: Die Unternehmen waren unzufriedener mit der aktuellen Lage, die Erwartungen fielen deutlich pessimistischer aus. Insbesondere Transport und Logistik sind von der negativen Entwicklung in der Industrie betroffen. Im Handel hat der Index ebenfalls nachgegeben: Die Firmen waren etwas weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften – die Erwartungen verbesserten sich minimal, bleiben aber von großem Pessimismus geprägt. Auch im Bauhauptgewerbe ist der Geschäftsklimaindikator gesunken: Die Unternehmen waren mit ihrer aktuellen Lage etwas weniger zufrieden, der Ausblick auf die kommenden Monate verschlechterte sich ebenfalls. Der Ifo-Geschäftsklimaindex gilt als wichtiger Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Er basiert auf circa 9.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Dienstleistungssektors, des Handels sowie des Bauhauptgewerbes. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen.