Das zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Demnach gibt es zudem einen Zusammenhang zwischen Heizarten und Einkommen der Haushalte.
Während ein Single mit Fernwärmeheizung zuletzt im Mittel rund 1.800 Euro netto im Monat zur Verfügung hatte, sind es bei einem Gasbezieher 2.200 Euro. Ein Single, der den nicht leitungsbezogenen Brennstoff Heizöl nutzt, hat im Schnitt 2.100 Euro pro Monat. Der Grund: Insbesondere in Großstädten wird viel mit Fernwärme geheizt: In Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern kommt in über 30 Prozent der Haushalte die Wärme aus der Fernleitung, und dort sind die Einkommen im Durchschnitt niedriger. In Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohnern ist Fernwärme kaum vertreten – hier werden verstärkt Holz und Pellets verfeuert. Auch die Ölheizung ist in ländlichen Gegenden stark verbreitet. Gaskunden, die aufgrund der Energiekrise um ihre Versorgung bangen, sind besonders häufig in Städten mit 20.000 bis 500.000 Einwohnern anzutreffen. Mehr als jeder zweite Haushalt hat hier im Schnitt eine Gasheizung. Die Folge dieser regionalen Besonderheiten: Von der bereits beschlossenen Preisbremse für Gas- und Fernwärmekunden werden insbesondere Menschen in Städten profitieren. Die nun geplanten Einmalzahlungen sollen vor allem Menschen im ländlichen Raum erreichen, die mit nicht leitungsbezogenen Brennstoffen heizen. Wer mindestens eine Verdopplung seiner Heizkosten nachweisen kann, erhält einen Zuschuss von bis zu 2.000 Euro. „Die Zielgenauigkeit dieser einkommensunabhängigen Entlastung ist zumindest fragwürdig, wenngleich damit eine bestehende Gerechtigkeitslücke geschlossen wird“, sagte IW-Studienautor Maximilian Stockhausen. „Große Teile der Hilfen dürften an Haushalte fließen, die die höheren Belastungen auch ohne den Staat tragen könnten.“ Das IW hatte für seine Erhebung die Daten des Sozio-oekonomischen Panels auf Basis von Einkommensdaten des Jahres 2019 ausgewertet.