Studie: Krieg und Pandemie kosten 420 Milliarden Euro

Der seit fast drei Jahren andauernde Krisenmodus in Deutschland belastet die Wirtschaft schwer.

Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die am Mittwoch veröffentlicht wurde, wäre die Wertschöpfung in der Bundesrepublik in den Jahren 2020 bis 2022 ohne Pandemie und Krieg um insgesamt 420 Milliarden Euro höher ausgefallen. Allein auf das erste Krisenjahr 2020 entfällt demnach ein Verlust von 175 Milliarden Euro.

Während der ersten Lockdowns wurde der Einzelhandel geschlossen, Restaurants und Cafés mussten dicht machen und die große Unsicherheit belasteten die deutsche Wirtschaft in hohem Ausmaß. 2021 setzen weltweite Lieferengpässe den Haushalten und Unternehmen, insbesondere der Industrie, stark zu, sodass hier laut IW Verluste in Höhe von 125 Milliarden Euro entstanden. Mit der fortschreitenden Impfkampagne kam es im ersten Quartal 2022 zu einer wirtschaftlichen Belebung, die jedoch schlagartig mit dem Beginn des Ukraine-Kriegs endete. Hohe Energiepreise und die weiterhin gestörten Lieferketten sorgten für Kaufkraftverluste – die Deutschen konsumieren seitdem wieder weniger. Insgesamt belaufen sich die Kosten von Pandemie und Krieg im Jahr 2022 voraussichtlich auf 120 Milliarden Euro, heißt es in der Studie. Zwar konnten Staatsausgaben den schwachen Konsum der Haushalte zum Teil ausgleichen, doch vor allem die großen wirtschaftlichen Unsicherheiten sorgten dafür, dass Unternehmen sehr zurückhaltend mit ihren Investitionen seien, so das IW. „Wenn Unternehmen nicht in die Zukunft investieren, baut sich hier nach und nach ein hohes Defizit auf“, sagte IW-Konjunkturexperte Michael Grömling. „Das wird den Wohlstand in Deutschland und damit auch wichtige Investitionen, etwa in den Klimaschutz, dauerhaft beeinträchtigen.“




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