Das geht aus einer aktuellen Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ berichten. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat seit Juli 2022 den maßgeblichen Leitzins in insgesamt zehn Schritten auf 4,5 Prozent erhöht, wo er sich heute immer noch befindet.
Die IW-Experten haben in ihrer Analyse simuliert, wie sich die deutsche Wirtschaft bei einer geringeren Zinserhöhung auf nur 1,5 Prozent bis zum Ende dieses Jahres entwickelt hätte. Das Ergebnis im Vergleich zur realen Entwicklung: Durch die stärkere Erhöhung ist das tatsächliche Niveau des Bruttoinlandsprodukts 2022 um 0,1 Prozent und in diesem Jahr um 0,7 Prozent geringer ausgefallen. „In absoluten Zahlen liegen die Wachstumskosten kumulativ über beide Jahre bei rund 25 Milliarden Euro“, heißt es in der Studie. Die beiden Autoren (Henrik Förster und Thomas Obst) machen zudem darauf aufmerksam, dass die Wachstumskosten des historischen Leitzinsanstiegs in den vergangenen anderthalb Jahren womöglich noch unterschätzt werden, da die Auswirkungen einer restriktiven Geldpolitik „bis zu zwei Jahre brauchen, um sich vollständig zu entfalten“. Bei einer Beibehaltung des aktuell hohen Zinsniveaus bis zur Jahreshälfte 2024 könnten weitere Kosten in Höhe von 14 Milliarden Euro noch hinzukommen.