„Das Engagement in TUI wird für den Staat und den deutschen Steuerzahler sehr erfolgreich, das heißt wirtschaftlich lukrativ sein“, sagte Ebel der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Sowohl die Stille Einlage über 420 Millionen Euro als auch die Optionsanleihe über 59 Millionen Euro könnten „für einen Euro je Anteilschein in Aktien umgewandelt werden, die dann verkauft werden könnten“.
Das wäre bei einem Kurs von 1,75 Euro wie heute „ein Gewinn von 75 Prozent“, so Ebel. Abgesehen davon habe der Staat schon 300 Millionen Euro an Zinsen von TUI bekommen. Für die Unterstützung während der Corona-Pandemie sei man dankbar: „Ohne das Geld vom Staat gäbe es TUI wahrscheinlich nicht mehr.“ Gleichzeitig wundert sich Ebel über die Skepsis, die dem durch die Pandemie in schwere Schieflage geratenen Unternehmen entgegenschlägt. „Was die finanzielle Seite angeht, bin ich erstaunt, wie wenig Stabilität uns zugetraut wird. Natürlich sind wir noch nicht da, wo wir hinwollen.“ Aber man habe den Schuldenberg schon abgetragen auf zwischenzeitlich 3,3 Milliarden Euro (Ende Juni). Den Kreditrahmen über aktuell noch 2,1 Milliarden Euro, den TUI in Anspruch nehmen kann, wenn Liquidität gebraucht wird, will Ebel vorsichtshalber aber nicht weiter reduzieren: „Ich wüsste nicht, was wir gewinnen würden, wenn wir das vorzeitig aufgäben – im Verhältnis zu dieser Absicherung sind die Kosten vertretbar“, sagte er der FAZ. Gleichwohl zeigt sich der Chef des weltgrößten Urlaubskonzerns optimistisch. Das Geschäftsjahr 2021/22, das am 30. September endete, werde TUI mit einem „signifikant positiven“ Ergebnis vor Zinsen und Steuern abschließen. Und selbst das neue Geschäftsjahr könne ein gutes Jahr werden, „selbst wenn der Markt herausfordernd ist“. Zwar dürfe man Faktoren wie Geopolitik, den Ukraine-Krieg und die Inflation nicht ausblenden, räumt er ein, aber: „Reisen hat einen hohen Stellenwert für die Menschen.“ Das sei sehr ermutigend.