Unternehmen decken sich mit Krediten ein

Trotz der sich anbahnenden Rezession und zunehmender Eintrübung der Finanzierungsbedingungen haben deutsche Unternehmen und Selbstständige im zweiten Quartal in großem Umfang neue Bankdarlehen aufgenommen.

Das von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) berechnete Kreditneugeschäft stieg im Vergleich zum Vorjahr um 21,3 Prozent. Das sei ein neuer Rekordzuwachs, so die Anstalt des öffentlichen Rechts.

Ausschlaggebend für dieses starke Wachstum sei eine Kombination aus hohem Finanzierungsbedarf für Betriebsmittel und Lagerhaltung, den Krediten der KfW an Unternehmen des Energiesektors im Auftrag des Bundes zur Sicherung der Energieversorgung sowie der sehr schwachen Kreditvergabe im zweiten Quartal des Jahres 2021 gewesen. Die Disruption der wirtschaftlichen Rahmenbedingen durch Energieverknappung, Lieferengpässe und dem daraus resultierendem massiven Kostendruck sei auch am Unternehmenskreditmarkt unübersehbar, hieß es in der am Freitag veröffentlichten Analyse. „Wir erwarten, dass ein hoher Liquiditätsbedarf für die Anpassung an die stark veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen den Unternehmenskreditmarkt auch im zweiten Halbjahr 2022 bestimmt“, so die KfW. Dies gelte insbesondere für den Energiesektor. In der Spitze könnte das Kreditneugeschäft demnach um 25 bis 35 Prozent wachsen.

„Auf längere Sicht dürften sich jedoch die die Kreditentwicklung dämpfenden, persistenteren Einflussfaktoren durchsetzen“, so die KfW. Zudem seien die schwache Konjunktur und die Energiekrise Gift für die Investitionstätigkeit. Dies zeige sich auch bereits in der nachlassenden Nachfrage für Investitionsfinanzierungen.




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