Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie, warnt vor einer weiteren Abwärtsentwicklung des Standorts Deutschland. „Die Daten und Zahlen mit Blick auf unseren Standort sind alarmierend“, sagte Müller den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben).
Dies hätten die Transformationspfade-Studie des BDI sowie der Draghi-Report „schonungslos offengelegt“. „Andere Regionen geben das Tempo vor, wir verlieren uns in Regulierungen und fehlender Entscheidungsfreudigkeit. Ein Kurswechsel ist zwingend notwendig“, forderte Müller.
Sie verwies darauf, dass die deutsche Autoindustrie große Summen in die Transformation und in Zukunftstechnologien investiere. „Doch unsere Innovationen und Investitionen können nur dann maximale Wirkung zeigen, wenn das Umfeld stimmt, wenn Wettbewerbsfähigkeit und Standortattraktivität Wachstumsbeschleuniger und nicht Wachstumshindernis sind“, sagte Müller.
Es brauche konkurrenzfähige Energiepreise, einen konsequenten Bürokratieabbau, Infrastrukturinvestitionen sowie Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel. Zudem müsse der langfristige Zugang zu Rohstoffen geschlossen werden. Auch internationale Handelsabkommen sollten laut Müller Priorität haben. „Europa verhandelt derzeit über 50 Freihandels- und andere Abkommen weltweit, doch die Abschlüsse sind teilweise in weiter Ferne“, sagte die VDA-Chefin.
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