„Das ist noch nicht das große Besteck“, sagte Werneke der Wochenzeitung „Die Zeit“ mit Blick auf die Kritik der Arbeitgeber, wonach die Warnstreiks maßlos seien. Er würde sagen, man habe „gerade mal Messer und Gabel rausgeholt“.
Bislang habe es nur Warnstreiks gegeben, bei denen die Verdi-Mitglieder einzelne Tage auf die Straße gingen. „Das ist weit weg von einem unbefristeten Streik“, so Werneke. Im öffentlichen Dienst steht nächste Woche die dritte und letzte Verhandlungsrunde an. Scheitert sie, könnte es unbefristete Streiks geben. Auch den Vorwurf, dass seine Gewerkschaft Streiks politisiere, indem man zusammen mit „Fridays for Future“ auf die Straße gehe, wies der Verdi-Chef zurück: „Ich lasse mir von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände nicht einreden, dass Streiks und Demonstrationen unpolitisch sein müssten.“ Es gebe rechtliche Grenzen des Streikrechts und seine Gewerkschaft sei professionell genug, um diese zu beachten. „Aber jeder Streik ist auch politisch, er ist immer auch ein Akt der Selbstermächtigung, und selbstverständlich rede ich auf Streikkundgebungen auch über Politik.“