Weitere Wirtschaftsinstitute kappen Konjunkturprognosen

Mehrere der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland haben ihre Konjunkturprognosen für das kommende Jahr deutlich nach unten korrigiert.

Nach dem Münchener Ifo-Institut kappten auch die Leibniz-Institute für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) sowie Essen (RWI) ihre Vorhersagen für 2024. Beim IWH werden statt 0,9 Prozent nur noch 0,5 Prozent Wachstum erwartet und beim RWI 0,8 Prozent statt 1,1 Prozent.

Für 2025 senkt das RWI seine Prognose von 1,7 Prozent auf 1,4 Prozent Wirtschaftswachstum. Zum Ende des Jahres 2023 verliere die Weltwirtschaft weiter an Schwung, teilte das IWH zur Begründung mit. Die Phase der Erholung von der Pandemie sei weitgehend abgeschlossen, und der durch den weltweiten Inflationsschub ausgelöste restriktive Schwenk der Geldpolitik drücke über höhere Finanzierungskosten vielerorts die Güternachfrage. Besonderen Belastungen seien darüber hinaus die europäische und die chinesische Wirtschaft ausgesetzt: In Europa seien dies der russische Krieg gegen die Ukraine und die mit ihm zusammenhängenden hohen Energiekosten, in China sei es die Strukturkrise des dort besonders wichtigen Immobiliensektors. Allerdings gebe es auch Gründe dafür, dass die Weltwirtschaft im kommenden Jahr wieder etwas anziehen dürfte, so das IWH: Denn der zuletzt überraschend deutliche Rückgang der Inflationsraten in den USA und im Euroraum habe die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die Geldpolitik im Lauf des Jahres 2024 etwas gelockert werde. RWI-Konjunkturchef Torsten Schmidt sagte unterdessen zur aktuellen wirtschaftlichen Situation: „Damit die deutsche Wirtschaft im nächsten Jahr wieder wachsen kann, muss sich vor allem der private Konsum erholen.“ Das könne nur gelingen, wenn mit den real verfügbaren Einkommen auch die Konsumnachfrage steige.




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