Der Anteil der Unternehmen in Deutschland, die ihre Preise in den kommenden Monaten anheben wollen, nimmt wieder ab. Der Index der Preispläne ging im Februar auf 15,0 Punkte zurück, nach 18,8 im Januar, teilte das Münchener Ifo-Institut am Mittwoch mit.
Dazu haben vor allem die konsumnahen Branchen beigetragen, wo die Preiserwartungen von 32,4 auf 28,9 Punkte sanken. „Die Inflation dürfte daher in den kommenden Monaten ihren Rückgang fortsetzen“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.
In den konsumnahen Branchen planen vor allem weniger Dienstleister, ihre Preise anzuheben (26,8 Punkte, nach 42,1). Besonders kräftig gingen die Preispläne in der Beherbergung zurück (von 51,9 auf 31,8 Punkte) und bei Kunst, Unterhaltung und Kultur (von 28,6 auf 15,5 Punkte). Aber auch in der Gastronomie wollen weniger Unternehmen ihre Preise anheben (von 65,9 auf 54,0 Punkte).
Im Einzelhandel sind die Preiserwartungen hingegen leicht gestiegen, von 28,8 auf 29,8 Punkte. Dazu trug vor allem der Nahrungsmittel- und Getränke-Einzelhandel (von 43,8 auf 56,9 Punkte) bei, während im übrigen Einzelhandel die Preispläne leicht gesunken sind (von 33,1 auf 32,5 Punkte).
Im Bauhauptgewerbe ging der Saldo von -0,4 auf -5,0 Punkte zurück. Demnach wollen die Unternehmen mehrheitlich sogar ihre Preise senken. Im Verarbeitenden Gewerbe will nur noch eine kleine Mehrheit der befragten Unternehmen ihre Preise anheben. Dort sind die Preiserwartungen leicht gestiegen auf 4,9 Punkte, nach 4,3.
Die Punkte bei den Ifo-Preiserwartungen geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per saldo ihre Preise erhöhen wollen: Der Saldo ergibt sich, indem man vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, den prozentualen Anteil derer abzieht, die ihre Preise senken wollen. Wenn alle befragten Unternehmen beabsichtigten, ihre Preise zu erhöhen, läge der Saldo bei +100 Punkten, würden alle ihre Preise senken wollen, läge er bei -100.