Windkraft-Pläne der Bundesregierung stoßen auf Skepsis

Vertreter aus Politik und Wissenschaft haben große Zweifel an der Umsetzbarkeit der Pläne der Bundesregierung für den Ausbau der erneuerbaren Energien, die einen Zuwachs der Kapazitäten um 148 Prozent bis 2030 vorsehen.

Das berichtet die „Bild“. Aus den 242 TWh Strom, die Deutschland heute aus Erneuerbaren in den Strommix einspeist, sollen in sieben Jahren 600 TWh werden.

„Dafür müssen jeden Tag fünf bis sechs Windräder errichtet werden – dreimal so viele wie 2022“, sagte Volkswirt Jens Südekum aus dem wissenschaftlichen Beirat des Wirtschaftsministeriums der Zeitung. „Aus heutiger Sicht wäre es schon sehr überraschend, wenn diese Ziele erreicht werden – vor allem wegen der gleichzeitig stark steigenden Stromnachfrage“, kommentierte Mirko Schlossarczyk von der Energie-Beratung Enervis die Pläne der Bundesregierung. Mark Helfrich, energiepolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, schätzt die Lage ähnlich skeptisch ein: „Es hat über 20 Jahre gebraucht, um auf die 44 Prozent erneuerbaren Strom zu kommen. Das Ausbauziel der Ampel ist ein reines Luftschloss.“ Die Branche habe schon heute mit dem Widerstand von lokalen Bürgerinitiativen, Fachkräftemangel und Zulieferproblemen zu kämpfen. Ob die Ampel es schaffe, die viel zu langen Genehmigungsverfahren zu verkürzen, bleibe fraglich. „Meine Prognose lautet, wir werden 2030 mehr als 20 Prozent fossile Energieträger brauchen“, so Helfrich. Das größte Problem bleibt laut Energie-Beratung Enervis die „unstete und volatile“ Erzeugung aus Strom an Tagen mit wenig Wind und Sonne. Um die Versorgungssicherheit auch dann zu gewährleisten, brauche es weiter teures Gas. Bei sogenannten Dunkelflauten könne es zu sehr teuren stündlichen Strompreisen kommen, so Schlossarczyk.




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