Die mittelfristigen Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren haben sich im Januar verbessert. Der entsprechende Index stieg gegenüber dem Vormonat um 2,4 Punkte auf nun 12,8 Zähler, teilte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mit.
Die Einschätzung der gegenwärtigen konjunkturellen Lage hat sich hingegen kaum verändert. Sie sinkt um 0,2 Punkte auf minus 77,3 Punkte. Die Erwartungen der Finanzmarktexperten an die Konjunkturentwicklung in der Eurozone sinken in der aktuellen Umfrage leicht. Sie liegen mit aktuell plus 22,7 Punkten um 0,3 Punkte unter dem Wert aus Dezember 2023. Der Lageindikator steigt hingegen um 3,4 Punkte auf minus 59,3 Punkte an.
„Die Konjunkturerwartungen für Deutschland sind erneut gestiegen. Das hängt damit zusammen, dass mittlerweile mehr als die Hälfte der Befragten davon ausgeht, dass die EZB im ersten Halbjahr Zinssenkungen vornimmt“, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach die aktuellen Ergebnisse. Noch stärkere Verschiebungen gebe es bei den US-Zinserwartungen. Mehr als zwei Drittel der Befragten prognostiziere Zinssenkungen durch die Fed in den kommenden sechs Monaten. „Die im Dezember gestiegene Inflation in Deutschland und im Euroraum hat somit keinen Einfluss auf die geldpolitischen Erwartungen der Befragten“, so Wambach.