Die Abstimmung zum Hoferkopfturm ist ausgewertet. Die Bürger, die an der Bürgerbefragung teilgenommen haben, stimmten in großer Zahl für den Neubau. Am 23.11.2017 erreichte uns, kurz nach Redaktionsschluss die Pressemitteilung des Fördervereins Hoferkopfturm e.V., in der über das mehr als deutliche Votum für den Neubau des Hoferkopfturmes berichtet wurde.
Nach der Berichterstattung auf unserer Internetseite erreichten uns zum Teil wütende Kommentare. Der Grundtenor lautete „Diese Berichterstattung erweckt einen falschen Eindruck.“
Wir prüften erneut die Pressemitteilung um zu dem Schluss zu kommen, dass die Inhalte unserer Berichterstattung mit denen der uns zugestellten Pressemitteilung übereinstimmten.
Nach Rücksprache mit der Stadtverwaltung konnten wir detailliertere Statistiken in Erfahrung bringen, die eine genauere Bewertung des Ergebnisses zulässt.
Vorab lässt sich bereits sagen, dass die extrem geringe Beteiligungsquote als Hauptgrund für die unterschiedlichen Interpretierungsmöglichen zu nennen ist.
Die Ergebnisse der Bürgerbefragung im Detail:
Es waren ca. 8200 Bürgerinnen und Bürger stimmberechtigt.
An der Bürgerbefragung teilgenommen haben insgesamt 594 Personen, was einer Beteiligung von 7,2 % entspricht.
Für den Neubau des Hoferkopfturms haben sich nach Angabe der Stadtverwaltung 447 Personen ausgesprochen, was den in der Pressemitteilung zitierten „mehr als 75%“ entspricht. Inhaltlich ist dies also korrekt, dies möchten wir an dieser Stelle hervorheben.
Ob hier nun jedoch von einem „mehr als deutlichem Votum“ oder gar einem für Friedrichsthal, Bildstock und Maybach repräsentativen Ergebnis gesprochen werden darf, ist mehr als fraglich, da sich rund 93% der stimmberechtigten Bürger nicht zum Thema geäußert haben.
Die Stimme der Bürger – wo ist sie?
Die Beteiligungsquote von rund 7 Prozent sollte an dieser Stelle kritisch angemerkt werden.
Mit diesem Ergebnis ist niemandem geholfen, da ein Großteil seinen Wunsch nicht geäußert hat. Woran dies liegen mag, können wir von dieser Stelle aus nicht beurteilen. Es wurde im großen Maße über die Bürgerbefragung berichtet, sodass die meisten davon erfahren haben sollten. Waren die Auswahlmöglichkeiten ausreichend? Besteht bei den Bürgern kein Interesse am Neubau des Turmes? Es bleiben weiterhin viele Fragen offen.
Als „für Gesamt-Friedrichsthal repräsentativ“ halten wir dieses Befragungergebnis nicht.
Und eine weitere Frage stellt sich: Selbst wenn sich der Stadtrat für einen Neubau des Turmes aussprechen würde, wie sollen die finanziellen Mittel für den Bau (ca. 250.000 Euro), aber insbesondere auch für die spätere Pflege generiert werden?
Und damit bleibt abschließend auch die Frage ungeklärt, ob es einen neuen Turm geben wird, oder eben nicht.
Vorsitzender Manfred Plaetrich hierzu:
Das Votum ist gleichsam eine Aufforderung an den Stadtrat, sich nunmehr klar und unmissverständlich zu einem Neubau des Hoferkopfturms zu bekennen und die Stadtverwaltung mit der entsprechenden Planung zu beauftragen. Ein solcher Grundsatzbeschluss ist zudem Voraussetzung für die Beantragung von Fördermitteln bei Land und Bund. Im Falle einer eindeutigen Positionierung des Stadtrates für das Projekt steht der Förderverein weiterhin bereit, das Vorhaben im Rahmen seiner Möglichkeiten zu unterstützen und bei der Einwerbung von Fördermitteln aktiv zu begleiten.
Update:
19.12.2017: Neuformulierung des Textes
27.11.2017: Es wurden die genauen Auswertungsdaten hinzugefügt.