Frau aus dem Saarpfalzkreis wird Opfer von Telefonbetrug: Geld und Haus sind weg
Im aktuellen „Fall des Monats“ präsentieren die Polizei und das Innenministerium echte Fälle von Betrugsmaschen wie dem “Enkeltrick“. Dabei handelt es sich um anonymisierte Berichte von Betroffenen.
Marita K. aus Homburg wurde über mehrere Monate hinweg von falschen Polizeibeamten hinters Licht geführt und systematisch um ihr Hab und Gut gebracht. Die Betrüger waren so dreist, dass sie die 68-jährige Frau sogar dazu brachten, ihr Haus zu verkaufen.
Von Oktober 2022 bis Juli 2023 wurde Marita K. skrupellos von einer Bande von Telefonbetrügern manipuliert und um ihr Erspartes gebracht. Die Täter gaben sich als Polizeibeamte aus und täuschten der Homburgerin vor, dass die Polizei dringend ihre Hilfe bei einer Ermittlung benötige. Als erstes sollte sie eine Überweisung auf ein bestimmtes Konto tätigen. Im Gegenzug würde ihr ein Paket zugestellt werden, das ein Polizist dann persönlich bei ihr abholen würde. Der Überweisungsbetrag würde ihr nach Abschluss des polizeilichen Verfahrens zurückerstattet werden. Marita K. ließ sich auf diese Masche ein und wurde von den Betrügern bestätigt: Das Paket wurde abgeholt und der Überweisungsbetrag zurückerstattet.
Durch diesen Trick erlangten die Kriminellen jedoch Zugang zu den persönlichen Daten ihres Opfers. Mit diesen Daten eröffneten sie einen Account bei einem Online-Goldhandel und bestellten Gold im Wert von mehreren 10.000 Euro auf Marita Ks Namen. Auf Anweisung der falschen Polizisten überwies die 68-Jährige den Kaufpreis. Das Gold wurde ihr nach Hause geliefert und dort von einer angeblichen Polizistin abgeholt.
Als nächstes überredeten die Täter ihr Opfer dazu, 10.000 Euro in bar von ihrem Sparkonto abzuheben und ebenfalls an die falsche Polizistin zu übergeben. Die Betrüger hatten Marita K. davon überzeugt, dass eine Bankmitarbeiterin regelmäßig Falschgeld an Kunden auszahle und das echte Geld an die Mafia weitergebe. Die arglose Homburgerin übergab das abgehobene Bargeld erneut als vermeintliches Beweismittel an die falsche Polizistin.
Die echte Polizei im Saarland erfuhr durch Zufall von diesem zweiten erfolgreichen Betrug an Marita K. im November 2022. Die zuständigen Beamten klärten die 68-Jährige über die Maschen der Telefonbetrüger auf und informierten auch ihre Angehörigen über die Gefahren.
Ohne ihr Wissen meldeten sich die Betrüger einige Wochen später erneut bei Marita K. Sie stellte sofort klar, dass sie mittlerweile über den Telefonbetrug Bescheid wusste. Trotzdem gelang es den skrupellosen Verbrechern noch einmal, ihr Opfer davon zu überzeugen, dass sie ebenfalls echte Polizisten seien. Sie verboten der 68-Jährigen sogar, wieder Kontakt mit den Beamten des Landespolizeipräsidiums aufzunehmen, da diesen nicht zu trauen sei.
Über die folgenden Monate manipulierte die kriminelle Bande Marita K. so stark, dass sie im Juni 2023 sogar ihr Haus verkaufte. Die Täter hatten unmittelbar nach dem Hausverkauf bereits eine erneute Bestellung beim Online-Goldhandel im Wert des Verkaufspreises getätigt. Diesmal sollte die 68-Jährige die Überweisung vornehmen. Glücklicherweise konnte diese Bestellung noch rechtzeitig storniert werden und weiterer finanzieller Schaden wurde in letzter Sekunde abgewendet. Das Haus von Marita K. war jedoch unwiederbringlich verkauft.
Weitere Tipps und Tricks zum Schutz vor Telefonbetrug finden Sie unter: www.saarland.de/enkeltrick
Bildquelle: Stadt Friedrichsthal
Bei dem Text handelt es sich um eine unbearbeitete Pressemeldung der Stadt Friedrichsthal.