Sirenen nehmen – oder sollen – im Bevölkerungsschutz eine zentrale Rolle einnehmen. Sei es bei Naturkatastrophen wie im Ahrtal, in Kriegssituationen oder auch bei Chemieunfällen oder Bränden, bei denen seitens des Bürgers Handlungsbedarf besteht.
Doch es gibt in Deutschland zu wenige dieser Sirenen. Oft stammen diese noch aus Zeiten des kalten Krieges, wurden über Jahrzehnte vernachlässigt oder gar demontiert.
Damit sich dies ändert, hat die Bundesregierung beschlossen, dass die Sireneninfrastruktur in Deutschland wieder aufgebaut wird. Hierfür wurde seitens des Landes sowie der Bundesregierung ein „Sirenenförderprogramm“ aufgelegt, welches die Kommunen beim Ausbau finanziell unterstützen soll.
„Es geht um den Schutz der Bevölkerung. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, diese Investitionen zu tätigen“ sagt Christian Jung (SPD), Bürgermeister aus Friedrichsthal beim Ortstermin im Bildstocker Birkenweg, wo gerade die neue Sirene durch einen Fachbetrieb installiert wird. „Insgesamt sieben neue Sirenen sowie eine Bestandssirene werden im gesamten Stadtgebiet installiert“, erklärt der Stellvertretende Leiter des Ordnungsamtes, Alexander Dittgen. „Dabei entstehen insgesamt Kosten von rund 105.000 Euro. Aus den Förderprogrammen erhalten wir 9797 Euro vom Bund und 9507 Euro vom Land. Der Rest, rund 80.000 Euro sowie die zukünftige Wartungskosten bleiben an der Kommune hängen“, so Dittgen weiter.
Mittels Software wurde die Sirenenplanung erstellt, das Unternehmen Hörmann installierte die zwei Sirenentypen mit je 450m und 600m Reichweite im Stadtgebiet verteilt, sodass eine vollständige Flächenabdeckung erreicht wird.
Auch die beiden Landtagsabgeordneten Flora-Elisa Schröder (SPD) und Anja Wagner-Scheid (CDU) waren vor Ort. Wagner-Scheid erklärte, dass „die Stadt Friedrichsthal hier ausgezeichnet gearbeitet habe“ und deutlich schneller mit dem Ausbau vorankäme, als andere Kommunen.
Bürgermeister Jung wies im Gespräch darauf hin, dass die finanziellen Belastungen durch diese Maßnahmen weiter belastet werden und bat die beiden Landtagsabgeordneten, sich dafür einzusetzen, eine höhere Förderquote für die Kommunen durchzusetzen.
Anja Wagner-Scheid erklärte, dass die Haushaltsmittel derzeit gedeckelt seien und bereits jetzt bekannt ist, dass die Mittel bundesweit nicht ausreichen werden. „Deshalb die klare Forderung, dass der Bund und Länder mehr Geld für das Sirenenprogramm in die Hand nehmen müssen“, so Wagner-Scheid, Schröder und Jung einstimmig.
Bildquellen
- Eine der neuen Sirenen: Regio-Journal