Geführte Wanderung durch Friedrichsthal

Seit 50 Jahren prägt der Regionalverband, ehemals Stadtverband und davor der Kreis Saarbrücken den Großraum Landeshauptstadt. Anlässlich dieses Jubiläums hat Geographie ohne Grenzen eine Vielzahl lokalhistorischer Rundgänge entwickelt, um die einzelnen Orte der Kommunalvereinigung vorzustellen.


Der Rechtsschutzsaal als ältestes deutsches Gewerkschaftsgebäude ist einer der Punkte, die Wolfgang Willems als Stadtflaneur seinen Begleitern am 28. April zeigt. Um 14.30 Uhr startet am Sonntag der Stadtrundgang auf dem Bildstocker Marktplatz. 

Als Gästeführer begleitet Willems eine Gruppe durch Bildstock, das ebenso wie Maybach als ein Ortsteil von Friedrichsthal einen Besuch wert ist. Friedrichsthal war einer der letzten Orte, die von Saarbrücken kommend über Dudweiler und Sulzbach besiedelt wurden. Mit seinem imposanten Rathaus in Friedrichsthal, dem Rechtsschutzsaal in Bildstock und der Bergarbeitersiedlung Maybach ist die Stadt ein weitläufig zu entdeckendes Areal, das mit Glasindustrie und Bergbau groß geworden ist. 

Viel blieb davon leider nicht erhalten, aber vom Bildstocker Marktplatz ausgehend lässt sich die um 1700 gegründete Siedlung spazierend entdecken. Man wandert entlang an der den gläubigen Bergarbeitern Kraft gebenden neogotischen katholischen Kirche, besucht den an Friedrichsthals Partnerstadt erinnernden Villinger Park, der in der zur Quarzgewinnung angelegten Sandgrube entstand, erfährt mehr über den aus Statik-Gründen abgebauten Hoferkopf-Turm und den Bildstock, der den Ortsnamen prägte. Weiterhin kommt man zur Marienkapelle und besucht zum Abschluss den Rechtsschutzsaal. Er ist das Gründungshaus der saarländischen Gewerkschaftsbewegung, hier werden zum Abschluss Informationen zur im Jahr 1723 gegründeten Kernstadt und zum Stadtteil Maybach, eine unter Denkmalschutz stehende Bergarbeitersiedlung vermittelt.

Da die Obrigkeit in den 1890er Jahren öffentliche Versammlungen der Bergleute unter freiem Himmel nicht duldete, plante der Rechtsschutzverein den Bau eines eigenen Versammlungshauses. Der Rechtsschutzsaal wurde von den Mitgliedern des Rechtsschutzvereins finanziert. Jeder steuerte eine Reichsmark und zwei Backsteine zum Bau bei.

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Bildquellen

  • Das Bildstöckel: Wolfgang Willems

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