Positives wusste Friedrichsthals Bürgermeister Christian Jung in der letzten Stadtratssitzung dennoch zu berichten: „Die damals von Innenminister Boullion angekündigte Bedarfszuweisung über 50% des städtischen Eigenanteils wurde jetzt durch den neuen Innenminister Reinhold Jost faktisch umgesetzt“.
Dennoch, fast beiläufig, erwähnte Jung auch, dass das Projekt derzeit „auf Eis liege“, da die Finanzierung noch immer nicht vollständig gedeckt wurde.
Im Regio-Journal-Gespräch erläuterte Jung, dass bei weiterer Prüfung der Bausubstanz neue Hürden aufgetreten sind, so erwähnt das Stadtoberhaupt beispielsweise Mehrkosten von etwa 200.000 Euro für den Bereich des Brandschutzes.
Die aktualisierte Kostenschätzung läge mittlerweile bei rund 2,3 Millionen Euro. Vor einigen Jahren wurden die Gesamtkosten noch mit 1,265 Millionen Euro beziffert. „Die russische Aggression hat auch zu Engpässen bei Baumaterialien gesorgt. Gleichzeitig sind die Preise gestiegen“, sagt Jung. Man müsse mittlerweile bei allen geplanten Projekten schauen, wie weit man mit den genehmigten Fördersummen noch kommt. „Wir können ja nicht nur ein halbes Dach sanieren“.
Die Fördersummen für die einzelnen Maßnahmen sind gedeckelt, sämtliche Mehrkosten durch die Stadtverwaltung zu tragen. Dies ist als Haushaltsnotlagekommune nicht möglich. Daher werden derzeit Gespräche mit DGB und Arbeitskammer geführt, wie man die noch vorhandene Finanzierungslücke schließen könne. Auch seien Gespräche mit dem Landesdenkmalamt im Gange.
Ob am Ende sämtliche geplante Maßnahmen umgesetzt werden können, ist unserer Redaktion derzeit nicht bekannt. Ursprünglich war neben der Sanierung des Daches die Anbringung eines Aufzugs zum barrierefreien Erreichen des oberen Stockwerks angedacht, Arbeiten an der Fassade, neue Beleuchtungen, das Anlegen von neuen Park- und Veranstaltungsfläche im Freien sowie die Integration einer Dokumentationsstelle mit Bildungsauftrag für Schulen. Die Fertigstellung war ursprünglich bis Dezember 2024 geplant. Ob dieser Termin noch eingehalten werden kann, ist nicht bekannt.
Bildquellen
- Rechtsschutzsaal Jung: Regio-Journal