NVG – Rolle rückwärts, doch wie lange?

Eine Fahrplanänderung der Neunkircher Verkehrs-Gesellschaft NVG sorgte zu Jahresbeginn für Unmut in Friedrichsthal. Antworten blieb das Unternehmen schuldig. Vorerst scheint das Problem gelöst.

Zum Jahresbeginn wurden bei der NVG Änderungen am Busnetz in Friedrichsthal vorgenommen. Es wurde gestrichen und umgelegt. Dies berichtet uns Daniel Jung, der Fraktionsvorsitzende der CDU Stadtratsfraktion: „Die Neunkircher Verkehrsgesellschaft (NVG) hat kurz vor Weihnachten eine Änderung ihrer Fahrpläne zum 1.1.23 vorgenommen und dabei die Fahrten von und nach Friedrichsthal massiv reduziert und die Fahrzeiten drastisch geändert“. Als Folge „müssten z.B  die Schulkinder im besonders betroffenen Ostschacht eine 3/4 Stunde früher auf den Bus und ab dem frühen Morgen fahren dort bis zum späten Abend auch keine Buse mehr, so dass auf den öffentlichen Busnahverkehr angewiesene Personen, z.B. Senioren ohne Fahrmöglichkeit tagsüber mit dem Bus weder zum Arzt oder zur Apotheke oder zum Einkaufen in die Stadt fahren können“, so Jung weiter.

Der CDU-Vorsitzende führte weiter aus, dass die Fraktion der CDU Kontakt zur NVG gesucht habe und man dieses Problem lösen möchte, nötigenfalls auch per Resolution im Stadtrat, die den Bürgermeister auffordern solle, sich für die Betroffenen einzusetzen.

Als wir die Stadtverwaltung zur Klärung des Vorgangs kontaktieren, erklärte Friedrichsthals Bürgermeister Christian Jung: „Der 1. Beigeordnete der Stadt, Peter Bickelmann, wurde auf dieses Problem ebenfalls aufmerksam gemacht. Wir versuchen derzeit Informationen von der NVG zu bekommen. Dies gestaltet sich schwierig“. Offenbar versuchte der zuständige Mitarbeiter der Stadt, Herr Dittgen, über mehrere Wochen Aussagen der betroffenen Unternehmen und Zweckverbände zu erhalten – ohne Erfolg.  Auch Regio-Journal versuchte vom Unternehmen NVG eine Stellungnahme zu erhalten, um den genauen Sachverhalt zu erfahren. Nach einigen Tagen bekamen alle Kontaktpersonen offenbar die selbe Standardantwort – man solle sich an den zuständigen Verbandsvorsteher des ZPRS, dem Zweckverband Personennahverkehr wenden. Dies ist der amtierende Bürgermeister von Riegelsberg, Klaus Häusle. Doch weder diese Anfrage, noch die erneute Nachfrage wurde beantwortet. Auch mit Schweigen kann man Journalismus behindern.

Dank weiterer Recherche und Hartnäckigkeit konnten mittlerweile Ergebnisse erreicht werden. Demnach hat das Neunkircher Verkehrsunternehmen gab offenbar gegenüber dem Saarländischen Wirtschaftsministerium an, Änderungen der Fahrtzeiten mit ZPRS und Stadt Friedrichsthal abgestimmt zu haben. Daraufhin erteilte das Ministerium offenbar die Genehmigung zur Planänderung. Diese Absprache fand jedoch offenkundig nie statt. Nach dem Veto von Stadtverwaltung und ZPRS wurde dieser Vorgang vorerst wieder rückgängig gemacht. 

Wer nun denkt, das Thema sei damit vom Tisch, der irrt: Offenbar gibt es bereits eine, dieses Mal formelle und offizielle Anfrage, zur Planänderung. Auch hier kann davon ausgegangen werden, dass ein Veto der Stadtverwaltung und des ZPRS folgen wird.

Dieses Beispiel zeigt eindrucksvoll, wie Kommunikation nicht funktioniert. Wir werden selbstverständlich an der Sache dranbleiben. 




Das könnte Ihnen auch gefallen:

Werbung

Nach oben scrollen