Der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Friedrichsthaler Stadtrat wies in der öffentlichen Sitzung darauf hin, dass sich SPD-Saar-Fraktionschef Ulrich Commercon in einem Bericht der Saarbrücker Zeitung mit der Aussage, man habe im Saarland keine Sporthallen mit Geflüchteten belegen müssen, gebrüstet.
Mit Blick auf die umfassende Berichterstattung über die zeitweisen wilden Zustände in der Helenenhalle, verbunden mit dem Fakt, dass Schülerinnen und Schüler mit dem Bus in andere Gemeinden zum Sportunterricht haben fahren müssen, sei eine solche Aussage unverschämt gegenüber der Stadt Friedrichsthal und den betroffenen Bürgerinnen und Bürger.
Trenz wörtlich: „Entweder hat der SPD-Fraktionsvorsitzende der Saar-SPD ein schlechtes Gedächtnis oder er habe bewusst eine falsche Aussage getätigt“. Auch wies Trenz darauf hin, dass viele Kosten, unter anderem für den Sicherheitsdienst, von der Stadt getragen werden musste. Dass dies alles „vergessen“ sei, sei bedenklich.
Der Fraktionsvorsitzende der SPD Friedrichsthal, Jörn Walter, schloss sich den Ausführungen seines Koalitionspartners an und ergänzte: „Es wurde umfassend über die zeitweise herrschenden Zustände in unterschiedlichen Medien berichtet, es gab einen Hilferuf in Form eines Brandbriefes durch den Stadtrat beauftragt. Mehr kann man darüber nicht berichten. Vielleicht ist Friedrichsthal einfach nicht mehr im Blick der Landesregierung“.
Daniel Jung, Fraktionsvorsitzender der CDU Fraktion Friedrichsthal stimmte der Kritik zu und verwies darauf, dass das kleine, widerspenstige gallische Dorf immer noch da sei und forderte Bürgermeister Jung auf, seinen Parteikollegen noch einmal auf die Existenz Friedrichsthals hinzuweisen.
Und auch der Bürgermeister konnte sich einen Seitenhieb in Richtung des Parteikollegens nicht verkneifen, zeigte sich in der Wortwahl jedoch diplomatischer.
Verwunderung blieb in der Sache jedoch vor allem deshalb zurück, da die Saarbrücker Zeitung diese Textpassagen einfach unkommentiert übernahm, während sie selbst mit Redakteuren in der belegten Sporthalle unterwegs war sowie den Bürgermeister der Stadt per Interview zu dem Thema befragt hatte.
Zur Erinnerung: In Friedrichsthal musste die Helenenhalle fast ein Jahr lang zur Unterbringung von Schutzsuchenden genutzt werden. Zeitweise herrschten unwürdige Zustände, die durch eine Belegungsrotation letztlich zum Guten gewendet werden konnte, nachdem eine große Berichterstattung darüber in den Medien zu finden war.